Der jüngere der beiden Penati-Plätze startet links vom Clubhaus und ist der naturbelassenere. Zwischen hohem Gras geht es auf dem Heritage Course mal aufwärts mal abwärts durch den absolut ruhigen Föhrenwald, und andere Flights sieht man bestensfalls durch die Bäume schimmern. Ein wenig schottisches Flair in der Slowakei und ein Teich…
Diesmal gibt es Mandarinen zum Mitnehmen im Starterhäuschen. Gleichgeblieben ist die anfangs düstere Gewitterstimmung, aber unser Flightpartner Peter, Mitglied in Penati, versichert uns gleich nach der Begrüßung, dass der Regen auch heute wieder vorbeiziehen werde. Ein bisschen voll ist es heute, Startintervalle alle 8 Minuten, auf dem Legend Course wird ein Turnier gespielt. Die Optik vom Tee ist ähnlich wie gestern: ein bunkerdurchsetzter knallgrüner Teppich zwischen dichten Föhrenreihen. Anders allerdings die Umgebung: Abseits von Fairway und First Cut lässt man Wiesengräser ungemäht stehen und das soll auch den gesamten Platz über so bleiben. Am Par-72-Heritage Course war der schottische Designer Mick McShane maßgeblich beteiligt, der auch Kurse wie Kingsbarnes (Dort spiele ich bald!) und den Castle Course in St. Andrews mitgestaltet hat. Wie auch immer: Peters Tochter Silvana knallt auf der 1 ihren Drive raus, und den Ball finden wir mühsam unter den vielen Bäumen.
Bunkerkanten mit Gräsern
Mystische Stimmung erwartet uns auf der 2, einem Dogleg nach rechts, das mit einem hohen Schlag auf das Grün im Teich endet. Dann die 3 vor uns, herrlich breit, ab der Mitte steil bergauf und auf ein Grün, das nicht nur onduliert ist, sondern extrem zurück zum Fairway hängt. Unbedachte Putts rollen am Loch vorbei weit zurück ins Vorgrün. Stau auf dem Par 3 der 4, und wir beobachten grinsend, wie zu kurze Schläge in den Bunkern hängen bleiben, zu lange hingegen im Wald hinter dem tief unter uns liegenden Grün verschwinden. Das Grinsen soll uns vergehen – die Einzige, die das Grün ohne Probleme trifft, ist meine Freundin. Herrlich breit dann der Beginn der 5, die sich sanft nach links dreht. Driver-Time auch für Peter und Tochter. Dass es zum Ende hin schmaler wird, steht auf einem anderen Blatt. Auf der 6 vergesse ich zu fotografieren, hole das aber auf dem Par 3 der 7 nach (Titelbild). Vorlegen ist nicht, zu viele Bunker, über rechts geht halbwegs, Grün treffen, eh klar, sind nur 139 bzw. 110 gefinkelte Meter.
Auf der 8 wird es so richtig finster. Das schwerste Loch, schon vom Tee aus schmal, aber die Bälle rollen auf dem harten Boden weit aus. Der zweite bzw. bei uns dritte Schlag sollte schon über einen kleinen Teich auf das Grün. Auch über rechts vorlegen wäre möglich, allerdings würde man dort – falls zu lang – den am nächsten Tee wartenden Flight gefährden. Und so versucht man lieber den Weg über das Wasser, was nicht allen im Flight gelingt 😉 Das Par 5 der 9 zieht sich scheinbar endlos um den Natursee, an dem auch die Appartmenthäuser der Resorts liegen. Peter kürzt in hohem Bogen über den See ab – meine Freundin und ich halten uns eher links am Waldrand entlang. Das Grün riesig, stark onduliert, schwere Fahnenposition, Regentropfen. Silvana muss für eine Prüfung lernen und verabschiedet sich in das Wochenendhaus der Familie am See, gleich vis-à-vis.
Natur pur plus Bunker – viele Bunker
Auf der 10 geht uns endlich ein Licht auf, die Sonne kommt heraus. Vor uns liegt eine wunderschöne breite Bahn, sieht man von den gut platzierten seitlichen Fairwaybunkern ab, die sich übrigens hervorragend spielen lassen. An den oberen Bunkerkanten hat man ebenfalls Gräser stehen gelassen, schön für die Optik, nicht störend – aber undenkbar für heimische Plätze. Auf der 11 liegen die Teeboxen versteckt zwischen hohem Gras, dahinter wenig Fairway mit unzähligen Bunkern durchsetzt, und ab der Mitte geht es ziemlich bergauf. Immer wieder müssen wir warten. Man habe schon überlegt, Heritage nur für Mitglieder zuzulassen, sagt Peter, das sei aber an der Platzwahl gescheitert. Die sechs privaten Eigentümer des Resorts planten schon weitere 18 Bahnen, die Grundstücke dafür wären schon angekauft.
Ein Eisen mehr empfiehlt sich auf dem Par 3 der 12, deren schmales, längliches Grün hoch oben hinter den Bunkern liegt. Dafür ist die nach links hängende 13 relativ gefahrlos, wenn man sie denn in der Mitte anspielt. Sehr verwirrend der Blick auf das Par 3 der 14, deren Grün sich hinter Gras, Bunkern, kleinen Nadelbäumen und sonstigem Ungemach versteckt. 106/78 Meter direkt zur Fahne, ist zumindest die Devise. Über eine Kuppe muss der Abschlag auf der 15, durch eine schmale Schneise jener in das Knie der 16. Alles voller Bunker, klar. Mit der 17 hat man dann ein Par 5 mit Hcp 2 vor sich, dessen mittig platzierter Fairwaybunker nur bedingt im Weg ist. Dafür ist die Bahn wieder außergewöhnlich schön, auch der Teich rechts am Ende… Die 18 lässt sich vom Tee gut an – leider steht genau auf dem Weg zum Grün ein Nadelbaum im Weg, der einen nach rechts ins Rough, wenn nicht gar in einen kleinen Bach verleitet. Wir trotzen dem allen und gehen mit Würde vom Grün. Schließlich beobachten auch wir später von der Terrasse aus die hereinkommenden Flights dort.
Mein persönliches Fazit
Der natürlichere der beiden Penati-Kurse mit ein wenig mehr Wasserhindernissen, ebenfalls wunderschön im stillen, hohen Föhrenwald gelegen. Einiges Auf und Ab, aber man kann den Platz ohne Weiteres gehen. Top gepflegt, Clubhaus mit gut sortiertem Proshop und sehr guter Gastronomie mit vielseitigem Angebot. Übernachten sollte man jedenfalls im Resort, denn:
Wer Heritage sagt, muss auch Legend Course sagen!
Übernachten direkt im Resort? Hier meine Empfehlung: „Schöner wohnen im Haus am See“


















2 Kommentare zu „Penati Golf Resort – Heritage Course: schottisches Flair in der Slowakei“