Bulgarien – Lighthouse Golf: zu allen Spielstärken freundlicher Resortkurs

Man fliegt natürlich wegen Thracian Cliffs nach Bulgarien, aber es gibt eine Viertelstunde entfernt noch zwei Kurse. Einer davon ist Lighthouse, unmittelbar neben dem gleichnamigen Hotel. Keine Klippen, keine Abgründe, dafür jede Menge Bunker in sanftgewellten Fairways. Gut geeignet für eine entspannte Runde. Wenn man kaum Wind hat.

Ziemlich kühl ist es an diesem Spätoktober-Vormittag, als uns das offene Shuttle zum Clubhaus bringt. Vom Hotel sind es nur ein paar Hundert Meter. Wir passieren das Kurzspiel-Übungsgelände, auf dem mir ein tiefer Topfbunker auffällt und mir schwant: Der ist sicher nicht umsonst hier. Nicht nur im Bunker, auch auf der Driving Range wird uns warm – Kaffee vor der Runde gibt es leider keinen, das Restaurant ist jetzt um 11 noch nicht besetzt. Kennen wir schon, wir sind halt die letzte Gruppe der Saison. Was aber den Vorteil des raschen Spiels hat.

Dünengras und eine Halfway am Meer!

Sonnig starten wir auf der 1, die, wie die nächsten Bahnen auch, scheinbar breit beginnt, durch seitlich listig hingestreute Bunker aber schmäler ist, als gedacht. Auf dem harten Boden rollen die Bälle lang aus und landen schnell mal im Sand. Dafür sind die Bahnen nicht allzu lang und gutes kurzes Spiel macht viel wieder wett. Auf der 4 kommt erstmals links Wasser ins Spiel. Unsere Balllagen vom Tee: einer im Wasser, zwei (sicherheitshalber! 😉 rechts oben auf der Böschung hinter den Bäumen, einer am Fairway. Das Grün ist dafür nicht weit weg und liegt minimal erhöht, und auch auf dem anschließenden Par 5 geht es sehr moderat bergauf. Der Ball verschwindet scheinbar hinter den Fairwaywellen, manchmal aber auch in einem der tiefen Bunker, wie sich beim Näherkommen herausstellt. Das Rough ist auch keine Lösung, dort findet man Dünengras, aber den Ball nicht mehr.

Mit der 7 kommt das erste Dogleg ins Spiel und nach dem kurzen Par 3 der 8 liegt auch schon die Halfway: weiße Pavillons und eine hübsche Terrasse mit Meerblick. Getränke und Snacks gibt es noch zu kaufen, am linken Salettl macht uns nur noch die von der Saison übrig gebliebene Karte den Mund wässrig, auf der allerlei Gegrilltes angeboten wird. Aber wer will sich beim Golfen schon den Bauch vollschlagen? Wir machen lieber jede Menge Fotos von uns mit dem Meer im Hintergrund. Es ist warm geworden mittlerweile, und wir haben praktisch keinen Wind. Das ist auch gut auf der 9, oder wie es einer meiner Spielpartner angesichts der schmalen Föhren-Schneise Richtung Fairway ausdrückt: „Da komm‘ i nie durch!“ Handicap 1, die Bahn, die dann eh breiter wird und genau zwischen Clubhaus und Hotel liegt.

Mehr Wasser, deutlich mehr Wasser

Ab der 10 werden die Bahnen kreativer, finde ich. Rechts ein Teich, links Bunker, ein Knick in der Mitte, leicht bergauf und vor dem Grün noch jede Menge Sand. Nach einem weitgehend harmlosen Par 3 liegt auf der 12 das Lighthouse Hotel im Hintergrund, was die an sich sehr schön designte Bahn nicht unbedingt aufwertet, optisch. Denn das sei einmal gesagt: die ansprechende Architektur der Ferienhäuser, die man entlang der Plätze aus Portugal oder Spanien kennt, gibt es hier so gar nicht und die Schönheit der umgebenden Landschaft hält sich in Grenzen… Schön anzusehen sind hingegen die Bunker-Landschaften auf den folgenden Bahnen, die es zu umspielen gilt.

Optisch sehr ansprechend sind dann 16 und 17 – malerisch an einem großen Teich gelegen. Die späte Nachmittagssonne (um diese Jahreszeit gerade mal 15:30 Uhr) taucht alles in goldenes Licht. Trotzdem konzentrieren bitte: Auf dem Par 5 der 16 liegt mein 2. Schlag im Knick gefährlich nahe rechts am Wasser. Das Grün spiele ich über links an, was angesichts der Bunker zwischen Teich und Grün definitiv eine gute Strategie ist… Auf der 17 könnte man über links spielen, ist aber langweilig. Das Grün des Par 3 ist nämlich aus 139/118 Metern gut zu erreichen. Der Kurs endet mit dem zweitschwierigsten Loch zwischen Clubhaus links und Appartments rechts, und wir strengen uns alle noch einmal an.

Ein wenig Sonne noch auf der überdachten „Terrasse“ des Clubhauses, die wenig einladend ist. Immerhin stehen Tische und Sessel da. Getränke bekommen wir – und mit dem Golfappetit nach der Runde lassen wir uns jene Chips aus unseren Lunchpaketen schmecken, die wir am Morgen noch mit Verachtung betrachtet hatten.

Mein persönliches Fazit

Wir haben im Lighthouse Hotel gewohnt, und der Kurs war unlimited inkludiert. Der Platz löst in mir keine Jubelschreie aus, ist aber allemal gut geeignet für eine entspannte Runde – vor oder nach Thracian Cliffs. Bunkerspiel üben! Pflege war für Herbst wirklich sehr gut. Nette Halfway mit schönem Meerblick. Ziehtrolleys und Carts vorhanden. Sehr freundliches Sekretariat – im Clubhaus merkte man die Lethargie angesichts des knapp bevorstehenden Saisonendes Anfang November.

www.lighthousegolfresort.com

Gleich nebenan liegt der sehr viel spannendere Platz BlackSeaRama, etwa 15 Minuten entfernt das erwähnte absolute Highlight der Küste: Thracian Cliffs!

Moderater Anfang mit Bunkern: Bahn 1, Par 4
Viel Platz auf der 2, Par 4
Ebene mit Bunkern rechts: das Par 5 der 3
Auf der 4 sorgt Wasser für geringfügige Spannung (Par 4)
Das bunkergespickte Ende der 5 (Par 5)
Leicht hügelan, das Par 4 der 7, Dogleg nach links, bunkerbewehrtes Grün
Easy Par auf der 8 (Par 3)
Die Halfway schon nach der 8, Meerblick inklusive.
Sehr schmale Schneise vom Tee, dahinter wird die 9 breiter (Hcp 1)
Gefällige Optik auf der 10 – das Grün liegt hinter dem Wasser rechts hinten (Par 4)
Par 3 ohne große Schwierigkeiten (Bahn 11)
Ächz: das Lighthouse-Hotel als Grünhintergrund auf der 12 (Par 5)
Gepflegter Bunker und auch sonst alles top für die Jahreszeit
Leicht hügelan führt das Par 4 der 15
Au ja! DAS ist mal eine schöne Bahn: die 16 mit seitlichem Teich und Bunkerlandschaft vor dem Grün (Par 5)
139/118 Meter auf das Grün der 17 – durchaus machbar!
Himmel im Teich: Blick vom Grün der 17 zurück auf das Grün der 16
Linker Hand das scheinbar opulente Clubhaus am Ende der 18 (Par 4, Hcp 2)

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