Etwa eine Autostunde südwestlich von Barcelona liegt das malerische Städtchen Terragona und unweit davon Infinitum Golf mit zwei Championshipplätzen und einem 9-Loch-Platz. Wir starteten mit dem „Kleinen“ zum Aufwärmen und fanden uns bald in Schneisen, auf erhöhten Grüns und zwischen mehr Bunkern als uns lieb war, wieder.
Zweieinhalb Stunden Flug nach Barcelona, eine Stunde Busfahrt hierher – an sich keine lange Anreise, aber wir haben große Lust uns heute noch zu bewegen. Die Costa Dorada empfängt uns mit Sonnenschein, immerhin 13 Grad, leider aber auch starkem Wind. Alles besser als gefrierender Nebel daheim in Wien.
Vom chicen Clubhaus geht man zum 9-Loch-Platz RUINS besser früh los, der Weg windet sich durch Pinien und Olivenbäume Richtung Tee 1, gute 10 Minuten lang. Am Abschlag ein freundlicher Starter, der stolz auf die (wenigen) namensgebenden römischen Mauern hinweist. Free drop, sollte man auf einer landen. Das Par 4 erst schmal hügelan, das Grün erhöht und ambitioniert bunkerverteidigt. Vor allem aber: schnell, sehr schnell! Listig will ich also auf dem Par 3 der 2 den Ball über links spielen und auf das Grün rollen lassen, was ebenso listig hochstehendes Rough aber verhindert.
Bunker und Pinien statt Ruinen
Die Herren im Flight ächzen angesichts der 3. Sie müssen bei ordentlich Wind durch eine schmale Schneise aufs Fairway, während ich später von Rot guten Blick auf die Bahn und ihr bunkerbewehrtes, hoch liegendes Grün habe. Die 4 liegt dann unter uns, herrlich begrenzt durch üppige Vegetation, eine einsame Kiefer mittig auf dem Fairway. Schwierig wird aber erst der Schlag auf das Grün, das noch mehr nach links hängt, als man glaubt. Unsere Bälle sammeln sich im Bunker oder dahinter.
Jaaa, auf der 5 die Herren schlagen vor dem Teich ab und jaaa, ich erst deutlich dahinter. Irgendjemand murmelt „nur mehr ein Wedge aufs Grün“. Dabei hat man von Gelb den weitaus schöneren Blick (siehe Foto)! Das Par 4 ist prachtvoll, führt leicht hangauf, das Green liegt sehr hoch oben und sollte auch so angespielt werden. Doch wir haben starken Gegenwind, und tatsächlich bleibt der eine oder andere Ball zu kurz.
Dafür die 6. Die paar Meter mit einem kurzen Eisen auf das Grün sind auch bei Wind nicht das Problem. Die heutige Fahnenposition am Peek einer Welle schon. Mir rollt (sagen wir:) mehrmals der Putt wieder vor die Füße… Schön danach die nach links gebogene 7 bergab, an der Bunkerkette rechts entlang. Mein Schlag Richtung Fahne landet in einem der Grünbunker, die ich unbedingt vermeiden wollte. Dafür spiele ich Par auf dem folgenden kurzen Par 3, indem ich mich weder von Schilf, Wasser oder Bunkern beeindruckenden lasse. Und versöhnlich dann die für ein Par 5 sehr kurze 9, die pinienumsäumt, aber eben daherkommt und die Runde trotz einer kleinen, seitlich liegenden Ausgrabung neben dem Grün nicht ruinös enden lässt.
Mein ganz persönliches Fazit
In unserer 20-köpfigen Gruppe gingen die Meinungen auseinander. Ich habe RUINS schwierig, aber landschaftlich reizvoll gefunden und bei der 2. Runde dann noch mehr geschätzt (was vielleicht auch daran lag dass wir ein Scramble spielten und den Ball ausschließlich aus guten Lagen schlugen ;-). Sagen wir so: bestens gepflegter, aber tricky Platz mit Engstellen, einigen Höhenunterschieden und teilweisem Schiefstand. Sehr schönes Clubhaus mit sehr guter Küche und Top-Personal. Ausgezeichnet sortierter Pro-Shop!
https://www.infinitumliving.com
Das war nur der kleine Platz von Infinitum Golf – es gibt auch noch den ebenen Par-71-Kurs LAKE und den hügeligen Par-72-Kurs HILLS, wo alljährlich Anfang November die Stage Finals für die DP World Tourschool stattfinden, sich also der Nachwuchs der Profi-Golfer sich für eine Tourkarte auf der DP World Tour qualifizieren muss.











2 Kommentare zu „Infinitum Golf / Kurs RUINS: römischen Ruinen, 9 Bahnen, Pinien und jede Menge Bunker“