Tag 2 unserer November-Golfreise – selbes Resort, diesmal der Championship Course LAKE, auf dem alljährlich das Tour School-Finale der DP World Tour stattfindet. 18 sportliche Bahnen führen durch wenige Pinien dafür viel Schilf, 13 davon liegen direkt am Wasser. Aber nur wenige frontal. Von vorne kommt eher der Wind. Oder aber auch nicht.
Es ist kalt für spanische Verhältnisse, 12 Grad und starker Wind. Die spanischen Caddymaster:innen sind bis zur Unkenntlichkeit warm eingepackt und frieren trotzdem. Wir – und das sind immerhin 20 ambitionierte Personen – bekommen aber allerfreundlichst unsere Trolleys und Scorekarten. Einige streben zur Drivingrange, die Anderen nehmen den zweiten Kaffee des Tages in der gemütlichen Clubhaus-Lounge. Alle genießen den ersten Blick auf die spektakuläre 18 des LAKE-Kurses, deren Grün gerade noch gewalzt wird.
Mehr Bunker als Wasser im Spiel
Die ersten Bahnen liegen im starken Gegenwind breit vor uns. Ein paar versprengte Pinien rechts oder links, einzelne Bunker, ja. Erst vor und auf den Grüns wird es heikel. Erstens liegen tiefe Bunker drumherum, feinsandig und gut zu spielen. Zweitens bieten die Grüns, was die Tafel am Starterhäuschen angekündigt hat: flotte 10 Stimpmeter Geschwindigkeit. Auf der 3 kommt erstmals Wasser ins Spiel, hält sich aber artig rechts, während linker Hand eine Bunkerkette weiß aus dem satten Grün des Fairways leuchtet. Famos gepflegt alles, siehe auch Titelfoto! Auf dem Par 3 der 4 weht starker Wind von links, den man einplanen sollte: rechts vom Grün liegt ein Schilfteich. Links halten und aufs Grün rollen lassen, funktioniert für mich. Sanft biegt sich das Par 4 der 5 dann um einen Teich links. Die Bahn wird am Ende schmal und der Schlag aufs Grün muss gut überlegt sein. Warum? Bunker, klar. Beeindruckend schlingen sich im Hintergrund die bunten Stahlschienen einer Hochschaubahn im Himmel. Ab und zu weht das Bergabkreischen der Fahrgäste über den Platz.
Wasser links der 6 und später einmal auch frontal auf dem Par 3 der 7. Ich konzentriere mich dermaßen auf Schlägerwahl und Schwung und Wind und Schlag, dass ich zu fotografieren vergessen. Die 8 hat dann Hcp 2, ist aber herrlich breit und für höhere Spielstärken gut zu bewältigen. Leicht nervös werden wir am Tee der 9, von dem eine Waste Area überspielt werden muss, die zwar kürzer ist, als sie aussieht, aber länger wird, weil starker Seitenwind die Bälle fängt.
Golfen zwischen Reihern, Enten und Flamingos
Drei Minuten Aufwärmen im Clubhaus, ehe 10 und 11 vor uns liegen mit Fairways wie Teppichen, beides eher gemütliche Par 4, weil nicht allzu lang. Auf der 12 erwartet uns ein frisch aerifiziertes Fairway (das ein paar Gruppen hinter uns schon wieder glatt ist. Tolle Arbeit!), aber viel schlimmer: eine schmale Landezone beim 2. Schlag, links Bunker/Wasser, rechts Bäume. Dazu ein mittig einzelstehender, wohl sehr fotogener, aber unpraktischer Baum, wenn man aufs Grün will. Der starke Wind macht alles nicht einfacher. Dafür: schönes Grün-Foto mit Hochschaubahn im Hintergrund.
Über Stege geht es eine ganze Weile durchs Naturschutzgebiet zu den nächsten drei Bahnen – allesamt am Wasser. Die 13 biegt sich seitlich drumrum, auf der 14 braucht es einen präzisen Schlag eher nach links, weil Windböen den Ball rechts im Wasser landen lassen könnten. Auf der 15 spielen die Herren vom Tee übers Wasser, das sich sodann seitlich rechts und später auch links entlang der Bahn aufhält. Aber hej! Wir haben Ersatzbälle im Bag. Die Bahn ist die schwierigste des ganzen Kurses. Und die Wasservögel, die ihre Flügel im Wind trocknen lassen, nach Nahrung tauchen oder in Scharen das Fairway queren, sind auch nett anzusehen…
Wieder lange Stege, zurück auf die 16, die mir mit einer gewellten „Küste“ links und Wasser ums Grün das Leben schwer macht. Dagegen spielt sich das Par 3 der 17 geradezu entspannt und am Tee der 18 liegt eine wundervoll gewellte Bahn (plus Hochschaubahn dahinter) vor uns. Das Wasser links ignoriere ich, die Bunker auch, und der Schlag aufs Grün, direkt vor den beiden Zuschauern auf der Terrasse gelingt zum Glück.
Wenig später sitzen wir tatsächlich auch dort – im Windschatten in der Sonne und genießen das Golfleben in Spanien. Warm eingepackt, aber gut gelaunt.
Mein persönliches Fazit
Ein wahrer Championship-Course, aber nicht allzu lang. Viel Wasser, ja, aber meistens „nur“ seitlich. Herausfordernd zu spielen – aber für alle Spielstärken interessant und fair. Sehr gute Gastronomie und schöne Terrasse mit Blick auf die 18. Ausgezeichnet sortierter Proshop, in dem in unserer Gruppe sowohl Damen als auch Herren fündig wurden 😉 Sehr praktisch und in Spanien immer mehr zu sehen: Neben dem Caddymasterhaus ein Spender für Trinkwasser, bei dem man Flaschen kostenlos auffüllen kann. Top!
Infinitum bietet insgesamt zwei 18-Loch-Plätze und einen 9-Loch-Platz. Lies bitte auch über RUINS (9) und den zweite Championshipn Course HILLS (18).


















2 Kommentare zu „Infinitum Golf / Kurs LAKE: ganz nah am Wasser gebaut“