Region Padua – Golf Club Padova: pure italienische Eleganz zwischen sehr (!) vielen Bäumen

27 zumeist schattige Bahnen unter wunderschönen alten Bäumen, gruppiert um mehrere Teiche, bietet der GC Padova, etwa eine halbe Stunde Fahrzeit von der Stadt entfernt. Die Euganeischen Hügel bilden die Kulisse für den völlig ebenen Platz. Und das Clubrestaurant ist auch nicht ohne!

Erst einmal muss man die Einfahrt erwischen, die nur an einer unterbrochenen Leitschiene an der malerisch-kurvigen Straße von Galzignano Terme kommend zu erkennen ist. Aber dann, ein Tor, Pinien und elegantes Gesträuch vor dem Eingang zum edlen Clubhaus. Ich bekomme die Kurse Gelb und Rot zugeteilt und stehe an diesem Aprilmorgen mit zwei Damen aus der französischen Schweiz am 1. Abschlag. Kurs Gelb beginnt gleich mit seiner schwierigsten Bahn, einem Par 5, das schräg nach links hängt, was die einzige Schräge am heutigen Tag bleiben soll. Schon die 2 ist völlig eben und endet mit einem Grün, das nicht typischer für die Gegend der venezianischen Villen sein kann: im Hintergrund das Portal zu dem zauberhaften Garten der Villa Barbarigo aus dem 17. Jhd (unbedingt besichtigen!).

Kurs Gelb: Parkland vom Feinsten

„Merveilleux!“ Die Schweizer Damen sind begeistert von den akkurat gemähten Fairways, auf denen die Bälle lang ausrollen. Steigungen und Gefälle gibt es keine in Padova, aber Hügelpanorama: Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die Colli Euganei. Padova muss auch im Hochsommer angenehm kühl zu spielen sein. Der Parklandkurs windet sich durch wunderschöne alte Kastanien, Eichen, Birken, Pappeln und Ahornbäume, die allerdings auch dafür sorgen, dass verzogene Bälle rasch im Wald landen. Optisch ähneln die Bahnen einander sehr, sind mal gerade, mal ein wenig gebogen oder durch seitlich platzierte Abschläge nicht so geradlinig zu spielen, wie man glauben könnte. Dafür sorgen auch die nicht allzu vielen, selbstverständlich strategisch platzierten Bunker. Die Grüns sind heute nicht besonders schnell, aber spurtreu.
Wir schmunzeln alle über das Cart-Schild am Beginn der wundervollen 7, das wirklich nur in Italien einen Rennwagen als Illustration haben kann! Der Blick zurück auf das 7. Grün später lohnt sich, auch wenn wir uns am Tee der 8 besser auf das schmale Par 3 vor uns konzentrieren sollten. Erstmals Wasser gibt es neben dem Grün der 9, dort lichten sich die Bäume und geben den Blick frei auf das terracottafarbene Clubhaus.

Kurs Rot: Kurven ums Wasser

Der Kurs Rot startet ebenfalls mit Hcp 1 in Form eines Par 5 mit Knick am Anfang und einem bunkerbewehrten Grün. Rot soll deutlich mehr Wasserhindernisse haben, zeigt uns der Plan auf der Scorekarte. Das kommt schon auf der 2 ins Spiel, die sich nach rechts um einen Teich biegt und am Ende verdammt schmal wird. Mit der 4 beginnen die meiner Meinung nach schönsten Bahnen des roten Kurses. Das Par 4 der 4 mit einem Teich rechts und stolzen Pappeln, die das Aus links markieren. Ein wunderbares Dogleg, das Par 5 der 5 um einen Teich, mit Klosterhügel im Hintergrund. Eindrucksvoll der Abschlag der 6, an dem man sich besser leicht links hält, weil rechts Wasser droht.

Prachtvoll dann das Par 3 der 7 – die 145/130 Meter aufs Grün müssen über den blauen Teich. Trocken führen die letzten zwei Bahnen durch den dichten Baumbestand, der die Fairways schmal macht. Punkten können wir auf den Grüns, die so wie am gelben Kurs nicht rasend schnell und vielleicht gerade deshalb gut zu putten sind. Die 9 endet schließlich wieder vor dem Clubhaus, wo ich mich von den beiden Schweizerinnen verabschiede. Die ausgezeichnete Küche des Restaurants will ich nämlich nicht ohne meinen (nichtgolfenden) Ehemann genießen. Einen Tag später sitzen wir mittags auf der herrlichen Terrasse, speisen vorzüglich, der Wein kommt von den Weinstöcken gleich nebenan und der Blick auf den Platz erinnert mich freudvoll an meine Runde.

Mein persönliches Fazit

Wenn man in der Region Padua nur Zeit für eine einzige Golfrunde hat – dann bitte diesen Traditionsplatz aus dem Jahr 1962 spielen! Die Lichtsstimmubg unter den alten Bäumen ist einfach wunderbar, die Platzpflege hervorragend und das Essen nach der Runde im Restaurant mit herrlicher Terrasse samt Platzblick ein Erlebnis.

www.golfpadova.it

Kurs GELB beginnt gleich mit Hcp 1: einem schrägen Par 5 mit schmalem Eingang
Die Euganeischen Hügel und der Eingang zum wundervollen Garten der Villa Barbarigo im Hintergrund des 2. Grüns GELB
Schattiges Par 3, die 3 GELB
Das Par 5 der 4 GELB, ein leichtes Dogleg nach rechts
Schmal beginnt die 6 GELB, biegt nach links zu einem bunkerbewehrten Grün
Italienischer geht’s nicht: die Carts schauen nicht wirklich aus wie Rennwagen und man braucht sie auch nicht für das prachtvolle Par 5 der 7 GELB
Blick zurück auf das Grün der 7 GELB
Pappelgrün: 141/116 Meter auf das Grün der 8 GELB
Das freie Ende der 9 GELB, und zum ersten Mal ein wenig Wasser rechts vom Grün…
… und der fulminante Blick aufs Clubhaus!
Ziemlich geknickt rund um einen Teich und schmal am Ende, das Par 5 der 2 ROT
Die 4 ROT vom roten Tee: Dogleg um einen Teich
Wundervoller Ausblick auf das Grün der 5 ROT (Par 5 rechts um den Teich)
Schmale Landezonen auf dem Par 4 der 6 ROT
Kniffliges Par 3 mit 145/130 Metern länge – Bahn 7 ROT
Bäume, nichts als Bäume auf der 9 ROT zurück Richtung Clubhaus (Par 4)
Schattige Terrasse mit Blick auf den Abschlag der 1 ROT

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