Kaum war der Schnee weg, der Wetterbericht versprach Sonne und Temperaturen knapp im zweistelligen Bereich – googelte ich schon geöffnete Golfplätze für ein Wochenende „im Süden“. Der TGC Loipersdorf-Fürstenfeld hat offen!, las ich erfreut, buchte eine Unterkunft und machte mich auf den Weg. Von Wien aus ist man in knapp zwei Stunden am Platz, der aus drei Kursen zu neun Löchern besteht, die miteinander zu einer schönen 18-Loch-Runde kombiniert werden können.
Wie, das bestimmt um diese Jahreszeit der Marshall am 1. Abschlag oder das (sehr freundliche!) Sekretariat, das an diesem herrlichen Februarsamstag tatsächlich schon offen hatte. Kein Wunder, herrscht doch Betrieb wie an einem Sommertag mitten in der Saison. Alle, wirklich alle wollen endlich auf den Platz nach dem langen Winter.
Ich bekomme Weiß/Rot zugeteilt, reihe mich hinter einem 2-er-Flight ein, der am Abschlag nicht auf mich wartet, sondern zügig davoneilt. Gespielt wird dann im Zickzack, und bereits auf der 2 laufe ich auf. Der Herr im Flight lädt mich zwar ein, mitzuspielen, die ballsuchende Begleiterin weist das aber dann so schroff von sich, dass ich lieber allein weiterziehe. Man lässt mich durchspielen, immerhin. Zweierflights überall, vor mir, hinter mir, dementsprechend wartet eigentlich jeder. Schade, man könnte bei dem herrlichen Sonnenschein auch miteinander Freude am Golfspiel haben, auch wenn (oder gerade weil) der Score zu Saisonbeginn möglicherweise noch nicht berauschend ist. Das klappt dann auch am Tag darauf doch mit einem Ehepaar aus Bad Waltersdorf, das hierher gekommen ist, weil der Heimatplatz noch geschlossen hat.
Brettleben
Wer ebene Plätze liebt, wird hier seine Freude haben. Die drei Kurse ähneln einander, haben recht breite Fairways, die bahnenbegrenzenden Bäume sind relativ weit weg, Landezonen gut einsehbar, die Grüns auch. Sie sind für diese Jahreszeit überraschend flott. Die meisten Wasserhindernisse gibt es auf Kurs Gelb, da schon auf der 1 und dann wieder bei einem sehr hübschen Par 3. Kurs Rot hat Wasser erst wirklich auf der 18, da aber gleich auf beiden Seiten. Bei Weiß ist, soweit ich mich erinnern kann, überhaupt kein Wasser zu überwinden. Nachprüfen kann ich das leider nicht: Auf der Website des Clubs finde ich leider kein Yardagebook …
Cremeschnitten?
Nach der Runde konnte ich immerhin meine Schläger reinigen, das Clubrestaurant hatte leider noch zu, was ich sehr bedauerte: Von der letzten Runde hatte ich noch die riesigen Cremeschnitten in angenehmer Erinnerung. Jetzt gibt es einen neuen Pächter, „Das Puchis“ wird das Restaurant heißen und wenn man die Website ansieht, dürfte auch hier für Süßes nach der Runde gesorgt sein. Man muss schließlich die Kohlehydratspeicher wieder auffüllen 😉