Nach Vilamoura und Quinta do Lago wählte ich diesmal eine unbekanntere Golflocation als Ausgangspunkt für meinen Aufenthalt an der südlichen Algarve: das Penina Golf & Resort in der Nähe von Lagos. 1966 wurde der von Architekt Sir Henry Cotton gestaltete, ehrwürdige Parklandkurs eröffnet und zieht auch heute noch vornehmlich (männliche) Engländer an, die in Gruppen – und meist in Carts – über den Platz kurven. Den Platz? Hier gibt es gleich drei, so richtig überzeugt hat mich leider keiner.
Wir kurvten nicht. Der Championship Course ist zwar entsprechend lang, aber brettleben, wie man in Österreich sagt. Vor allem die ersten Neun geht es zwischen dichten Baumreihen und Palmen hindurch, Bunker kommen selten ins Spiel, Wasser muss nur einmal so richtig überspielt werden. Die zweiten Neun habe ich spannender gefunden, auch weil mehrere Wasserhindernisse überwunden werden müssen. Sehr schön dann die 16 und vor allem die 18 etwas bergauf in Richtung Hotel. Und mehr gibt es aus meiner Sicht zum Platz auch nicht zu sagen, wenn man vom Retro-Charme einmal absieht. Den versprüht auch das Hotel, leider. 5 Sterne, ja, aber deutlich in die Jahre gekommen. Hübsch und very british das integrierte Clubhaus mit sehr guter Küche wie im gesamten Hotel. Leider schmälert die unendliche Langsamkeit im Service die Lust, etwas zu bestellen, wenn man nach der Runde allein eine halbe Stunde auf ein kleines Bier wartet und dann ebenso lange darauf, bezahlen zu können.
Mimosen und viele Pros am Platz
Ja, vielleicht waren wir ein wenig anspruchsvoll, vor allem, weil man hier an der Algarve doch weit Besseres gewohnt ist. Als Ausgangsort für andere Plätze innerhalb von 15 bis 20 Minuten Fahrzeit liegt Penina wunderbar. Zunächst aber blieben wir hier und entdeckten noch zwei weitere 9-Loch-Kurse am Areal.
Am Resort Course geht es durch duftende Mimosenhaine auf eine entspannte Runde, die allerdings durch die angrenzende, stark befahrene Straße nicht so ruhig verläuft, wie es sein könnte. Der Kurs beginnt und endet an der Driving Range, die praktisch zu jeder Tageszeit voll besetzt ist. Hier trainieren unzählige Pros mit ihren Schützlingen. Klar, für eine Proreise ist das Resort mit einem großen und zwei Übungsplätzen, der riesigen Range, zwei Putting Greens und zwei Kurzspielbereichen ideal.
Academy Course (nur) für Naturliebhaber
Geht man über den Championship Course, fallen einem immer wieder kleinere Abschläge auf mit hübschen alten Infotafeln aus portugiesischer Keramik: Versteckt liegt der 9-Loch-Academy Course unter üppigem Grün. Wünscht man sich gepflegte Fairways, sollte man hier allerdings besser nicht spielen, das Wort „Wiese“ fiel uns sehr schnell ein. Ordentlich getrimmt sind nur ein hübsches Par 3 und die 9 (kein Wunder, die ist vom Hotel aus gut zu sehen 😉
Fazit: Penina kann man spielen, muss man aber nicht. Da gibt es in der Nähe weit schönere Plätze. Bericht folgt!





