Goldenes, mildes Herbstwetter hatten wir erwartet an diesem Oktobersamstag, aber der Nebel über der kleinen Gemeinde im nordöstlichsten Teil Niederösterreichs wollte sich nicht lichten. Die Stimmung im Flight war trotzdem gut: Der GC Poysdorf, mitten in sanften Hügeln mit jetzt buntbelaubten Weingärten und Obstbäumen, spielte sich hervorragend. Wenn auch nicht leicht.
In etwa 50 Minuten schafft man es jetzt hierher aus der Wiener Innenstadt, seit die A5 Richtung Brünn verlängert wurde. Deutlich schneller als noch vor ein paar Jahren. Am Platz selbst ist es völlig ruhig, man hört lediglich die gedämpften Rufe der Fuchsjagd auf den Feldern nebenan. In Poysdorf bekommt man Natur pur. Der gesamte Platz liegt in den Hügeln neben dem Hotel Neustifter, das auch das Clubhaus beherbergt. Ein ebener Platz liegt nicht gerade vor uns, das zeigt sich schon ganz deutlich auf der 1, die steil bergauf zum Grün zu spielen ist. Etwas leichter jetzt, seit aus dem einstigen Par 4 ein Par 5 geworden ist.
Höhenmeter mit Ausblick
Oben angekommen, geht es weiter mit einem sanften Kurs entlang gelbleuchtender Marillenbäume, durch Weingärten, an Feldern entlang. Zwischendurch immer wieder wunderschöne Ausblicke ins Land. Und obwohl Poysdorf gut besucht ist an diesem Samstag, wähnt man sich auf vielen Bahnen völlig allein auf dem Platz. Die Fairways sind top in Schuss, die Bälle rollen immer noch gut. Im Sommer, hören wir, ist der Platz deutlich härter. Wasserhindernisse gibt es hier kaum, trotzdem spielt sich der Championship Course alles andere als einfach und die zwei Schläge zusätzlich zur Stammvorgabe benötigen wir alle dringend. Oft lauern Outgrenzen, meist sind die Grüns extrem gut bunkerbewacht, nicht immer ist der Stand gerade. Trotzdem ist der Platz fair zu spielen, obwohl es rauf und runter geht auf manchen Bahnen und auf der Runde einige Höhenmeter zusammenkommen. Zu Fuß geht man den Platz allemal, spätestens auf der 18 wird man belohnt: Vor allem von den Herrenabschlägen bietet sich ein wunderbarer Blick auf Kirche, Ort und Clubhotel, natürlich aber auch auf die Landezone des tief unten liegenden Fairways. Der Abschlag von hier aus ist eine reine Freude, auch schon einmal für Damen, die sich das nicht entgehen lassen wollen. (Im Acker daneben wird der Bauer wohl reich sein nach der „Ernte“: Dort liegen, schon mit freiem Auge erkennbar, unzählige weiße Kugeln in den Furchen 😉
Vom Fairway in die Kellergasse
Es wäre wirklich schade, würde man sich in einer Weingegend wie dieser nach der Runde nicht noch auf ein Gläschen zusammensetzen. Das kann man im Clubhotel Neustifter tun oder im Weingut, nur ein Par 3 davon entfernt. Wir haben gegessen, den berühmten Veltliner der Gegend verkostet und auch Rotweine, die Domäne des Hausherrn. Sehr zu empfehlen ist hier die Kellerführung, an deren Ende der Ausgang in eine der malerischen Kellergassen von Poysdorf liegt.









