GC Schloss Pichlarn: A zache Partie mit schönem Schloss- und Bergblick

Unterhalb des majestätischen Schloss Pichlarn liegt der gleichnamige Golfplatz. Die wunderbare Landschaft rundherum, besonders der Blick auf den Grimming, entschädigt für die Mühsal des Spiels auf vielen schrägen und blinden Bahnen. Die gute Nachricht: kaum Wasserhindernisse. Und Leute: nehmt euch ein Cart.

„Waaaas? Du bist Pichlarn GEGANGEN??“ fragten mich nach der Runde fast alle entgeistert, die den Platz schon kannten. Naiv hatte ich mich an einem herrlich warmen Spätsommertag auf den Platz begeben, schließlich gehe ich Golfrunden grundsätzlich lieber. Was mich hier aber erwarten sollte, sind Bahnen, die an Hang und Hügel angeordnet sind und entweder Schrägen haben oder bergab und bergauf führen oder beides. Schon der Blick von Tee 1 verrät viel. Schräg und steil nach rechts unten hängt das Fairway, und muss links oben angespielt werden, klar. Die Bälle unseres Flights (vor allem jene der beiden Herren) fliegen, rollen aber kaum, was am sehr hohen Fairway liegt, wie wir bald bemerken sollen. Auf dem Par 3 der 2 stört das natürlich nicht, aber auf dem Par 5 der 3 schon erheblich. Null Roll, tiefer Boden, hohes Gras nicht nur als Rough, leider. Gemäht wurde hier wohl schon länger nicht mehr, was wir uns nur mit Regen in den letzten Tagen erklären können. Dafür lässt man unverständlicher Weise Carts auf den Fairways fahren, die dort auch noch tiefe (und wohl auch länger bleibende) Spuren hinterlassen. Aber vielleicht ist das nur der Neid in meinem Flight, weil wir alle zu Fuß unterwegs sind.

Tolle Aussichten

Immerhin entschädigt uns jener Blick auf Hotel und Grimming dahinter, der in allen Werbefotos des Platzes zu sehen ist. Doch davon kann man leider nicht leben, und wir versuchen trotz Platzunkenntnis unser Bestes, um die folgenden Bahnen zu bewältigen. Übersicht auf der Scorekarte Fehlanzeige. (Dafür gibt es, das muss ich wirklich sagen, ein tolles Birdiebook auf der Website mit musikuntermalten Videos! Sollte man sich vor der Runde besser ansehen…) Ein wenig Wasser kommt auf der 4 und der 5 ins Spiel, die 6 ist wenigstens breit, die 7 dafür eng und schief. Das Par 5 der 8 ist zwar ganz gut einsehbar und anfangs auch eben, wird aber wegen des ungemähten Fairways noch länger. Nicht nur ich plage mich, sondern auch der Singlehandicapper im Flight, dessen Strategie heute selten aufgeht. Dabei könnte man hier eine 66er-Runde spielen wie Bernhard Langer, der damit 1985 dem Platz nach der Erweiterung auf 18 Loch zu internationaler Berühmtheit verhalf. 

Die 9 heißt im lustigen Online-Birdiebook „Zache Partie“ und ist es auch. Wir finden nicht einmal das Fairway, unser Longhitter spielt über die Bäume, aber es waren leider die falschen. Dafür hängt die 10 dann schräg nach links und der 1. Schlag muss blind über die Kuppe. Von rechts oben, der 11,  kullern uns Bälle vor die Füße. Kein Wunder, die Bahn ist schmal, schräg und schlecht einzusehen. „Pichlarner Amen Corner“ heißen die Bahnen bis zur 12, alles klar.

Bergab, bergauf, bergab, bergauf, …

Auf dem Weg zur 12, der in Serpentinen lang und steil bergan führt, lockt der Blick auf den Pool des Hotels rechts. Mich verlassen deshalb nicht nur die Kräfte, sondern auch die Flightpartner, die sich einen schönen Tag im Wellnessbereich zu machen gedenken anstatt „hier auf der Wiese herumzuhacken“. Schade, denn der Ausblick von Tee 12 ins Tal macht was her, wenn auch wieder ein blinder Schlag vor mir liegt. Das Grün dann tief unten mit schönem Ausblick in die Umgebung. Auf der 13 bin ich ohne Platzkenntnis gezwungen, nach dem Abschlag zur Kante vorzugehen, um überhaupt zu sehen, wie die Bahn weiterläuft. Grün tief unten, ok, der blinde Schlag gelingt und ich freue mich. Auf der 14 gibt es Cart-Stau vor mir, alle rätseln, wohin sie spielen sollen. Ansonsten schön ruhig hier im Wald. Zu den nächsten Bahnen gibt es nicht viel zu sagen, weil sie denen ähneln, die ich schon hinter mir habe. Ich bin froh, die 18 erreicht zu haben, deren Schräge mir jetzt wurscht ist, weil ich eh das Grün des Par 3 treffen will. 

Fazit: Leute, nehmt euch hier ein Cart, es lohnt sich wirklich. Ich bin weit davon entfernt, den Platz schlechtzureden, aber der Pflegezustand ist an diesem Tag ist wirklich grottig gewesen. Leider auch, was die langsamen Grüns und die Bunker betrifft, dazu noch tiefe Spurrillen der Carts in den Fairways. Bestimmt kann man aber das schöne Hotel am Platz  genießen und außer Pichlarn auch noch im GC Weißenbach/Ennstal gleich um die Ecke und natürlich im GC Dachstein-Tauern in Schladming (halbe Stunde Fahrzeit) spielen.

golfpichlarn.at

Schräg: Schon auf der 1 ist klar, was hier los ist
Der wohl bekannteste Blick: von der 3 hinauf zu Schlosshotel und Grimming, davor die 9 v.r.n.l. und die 18 v.l.n.r.
Langes Par 5, die 8, und dank hohem Fairway noch länger
Mitten auf der 9. Wer erkennt hier ein Fairway? Rechts vorbei? Oder links?
Es geht schräg weiter auf der 10, Landezone Fehlanzeige. Achtung auf verirrte Bälle von rechts oben…
Sehr, sehr schmal und schräg, die 11. Viele Bälle landen rechts unten auf der 10
Zuerst ein blinder Schlag zur Kuppe, dann das Grün tief unten auf der 12
Blinder Abschlag auf der 13, wer zu kurz liegt, muss zur Kante vor, um zu sehen, wie es weitergeht. Nämlich steiler nach unten als es aussieht.
Erst runter, dann rauf, dann steil runter auf der 14 (Par 4)
Noch einmal bergauf, noch einmal schräg: die 18 (Par 3)

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