Irland, Teil 3: Enniscrone Golf Club – da, wo schon James Bond seine Runden drehte…

Ich habe es bei Sligo schon erwähnt: Die Iren geben den Namen der Löcher ihrer Links Courses zuweilen Namen. Kilcummin, Devlin, Cockle Strand und Muckduff haben mir im Enniscrone Golf Club am besten gefallen, aber auch White Horses und das Valley of Diamonds waren wunderbar zu spielen. Der Platz liegt wieder in einer anderen Bucht, hat eigentlich 27 Löcher, 18 davon haben wir gespielt.

Doch zuerst einmal ins Clubhaus (schlicht wie immer) und den für hiesige Verhältnisse geradezu feudalen Pro Shop. Nehmt euch euer Golfgewand lieber mit nach Irland, liebe Leserinnen und Leser, es könnte sein, dass ihr hier nicht das Passende findet. Der dünne Langarm-Pulli mit Clublogo allerdings wandert dann doch als Andenken in mein Bag. Er passt wunderbar zum heutigen Tag: komplett windstill auf den Fairways, aber kaum kommst du ein wenig davon ab, kraxelst du auf eine grasbewachsene Düne, und etwa sieben Meter über Fairway-Spiegel bläst dir der Wind um die Ohren, dass du deine Strategie sofort änderst und wieder runterläufst, um ein längeres oder kürzeres Eisen zu holen, je nachdem.

Nahezu gruseliger Graben

Viele Höhenmeter sind heute wieder zu überwinden, auch wenn du gänzlich auf den Fairways bleibst. Die Anlage der Spielbahnen ist – einmal mehr – spektakulär! Meine Lieblingsbahn: die 12 „Cnoc na gCorp“. Nein, ich habe mich nicht vertippt sie heißt so und spielt sich auch ähnlich. Als Mann brauchst du unendlich Carry vom gelben Abschlag, als Frau spielst du wieder einmal über eine Kuppe und hoffst auf einen langen Roll. Dann hast du Wellen vor dir und schließlich einen unglaublich tiefen Graben vor einem winzigen Grün. Sogar heute ist es ganz still hier mit der Pyramidendüne links (Foto). An nebligen, kalten Tagen muss das ein geradezu mystisches Erlebnis sein.

Mit Mystik kommst du aber nicht weit, eher mit tollen Abschlägen, die mit langen Rolls belohnt werden. Erst am Grün geht die Arbeit richtig los. Sie sind pfeilschnell und unglaublich onduliert. Wellen, Kanten, Plateaus, neuerdings aber auch tiefe Trichter (!). Putten wird hier irgendwo schon zur Glückssache, auch wenn du versuchst, die Grüns genau zu lesen. Und siehe da: So entspannt (und gut) habe ich selten geputtet wie hier.

James Bond im Clubhaus

Enniscrone ist vielleicht der Lässigste von den bisher gespielten Plätzen, kommt unaufgeregt daher und offenbart sich erst Bahn für Bahn. Entspannung gibt es nach der Runde im Clubhaus (Golfschuhe sind hier unerwünscht!!!). Bei einem wunderbaren Chowder, einer dicken, rahmigen Fischsuppe, die mit Brot gegessen wird, und einem Pint Smithwick’s (einem Pale Ale, bei dem man das „w“ nicht ausspricht) lassen wir unsere Heldentaten des Tages Revue passieren. Ein wahrer Held hängt derweil still in der Clubhausecke: Sean Connery hat hier 1985 eine Runde mit dem Enniscrone-Captain gespielt, erzählt das Foto, und wir sind nun wirklich ergriffen.

http://www.enniscronegolf.com

Die 12 „Cnoc na gCorp“: Erst brauchst du unendlich Carry vom gelben Abschlag, dann hast du Wellen vor dir und schließlich einen unglaublich tiefen Graben vor einem winzigen Grün.
Nix zu sehen eigentlich am Abschlag der 4 „Nephin“, aber das ist auch schön. Geht ja allen so.
Stilleben mit Dünengras. Es war mir einfach danach…
Erst breit, dann immer schmäler, dafür gut einsehbares Grün. Man kann nicht alles haben.
Zwischendurch mal einfach nur gucken. Dann gelingt der Putt ganz entspannt.
Topfgepflegt und hier auch mal gar nicht so wild auf The Long Bank
Wind von links, sagt dir hier sogar das Dünengras.
James Bond war hier. Das Foto hängt ganz bescheiden in der Clubhausecke.

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