Etwa 40 Minuten vom Algarve-Flughafen Faro entfernt liegt der Robinson Club Quinta da Ria. Vor zehn Jahren war ich schon einmal dort, damals, weil wir das Töchterchen im Kinderclub parken wollten, ab und zu wenigstens. Auch da schon zogen die Golfer vor meinen Augen ihre Trolleys über den Platz und ich schwor mir: Falls ich mal golfe – dort möchte ich spielen, unter Palmen, mit Blick auf das Meer. Diesen Wunsch habe ich mir jetzt erfüllt.
Was ich damals nicht wusste: Das Resort beherbergt gleich zwei Plätze, jeder auf seine Art reizvoll, und das Hotel liegt mittendrin. Jetzt Anfang März sind zu 90 % Golfer hier. Der Robinson Club verlangt auch heute relativ stolze Preise, obwohl er immer noch den All-inclusive-Charme der 1990-er ausstrahlt. Die Zimmer sind äußerst schlicht, das Restaurant ist sehr spartanisch ausgestattet, dafür ist die Küche hervorragend (!). Trolleys und Greenfee, alles inbegriffen, dein Bag aus dem abgesperrten Caddyfach geholt und los geht es auf die Runde.
Platz 1: Quinta DA RIA, 18 Loch und Blick auf das Meer
Gleich neben dem weißen Clubhaus, in dem es übrigens die preiswertesten Bälle der ganzen Gegend hier gibt, geht es mit der 1 sehr schön los. Das Meer und das Naturschutzgebiet Ria Formosa liegen die ganze Zeit vor dir, die flachen Bunker sind mit allerlei Gräsern hübsch bepflanzt. Pflegezustand des Platzes jetzt in der Golf-Hochsaison: sehr gut. Den langen Roll kann man brauchen, die Grüns sind schnell und spurtreu und wenig onduliert. Beim Bau des Platzes hat man Johannisbrot- und Olivenbäume hierher verpflanzt, dazwischen ein paar hübsche hohe Palmen gesetzt und alles zuweilen so angeordnet, dass es möglichst im Weg steht. Auf der 12 (Par 4) musst du zum Beispiel an einer mittig gesetzten Palmengruppe vorbei aufs Grün (mit einem Bunker davor, klar), auf der 5 stört besonders vom Damenabschlag aus ein Riesenbaum unmittelbar vor dem Grün. Sehr schön die 10, leicht bergab, die vor dem Grün sehr schmal wird, weil rechts Teich, auf dem Fairway ein Baum. Toll die 6 bergauf über die Kuppe, an gelb blühenden Hainen vorbei. Ansonsten geht es ziemlich eben dahin, nur ab und zu etwas bergauf oder bergab. Selbst Fehlschläge werden nicht wesentlich bestraft, man kann den Ball recht leicht im Spiel halten, rechts und links der Fairways droht wenig Gefahr.
Platz 2 nach den Fotos.











Platz 2: Quinta DE CIMA, Championshipcourse mit Blick auf die Berge
Mit rd. 6.150 Metern von Gelb und 5.030 von Rot ist Quinta da Cima noch ein Quäntchen länger als der Nachbarplatz, da braucht man schon ordentliche Schläge. Die Fairways sind ein wenig welliger, die Grüns deutlich ondulierter. Alles in allem ist Quinta de Cima daher ein wenig schwerer zu spielen. Auch, weil ein unscheinbarer Bach den Platz quert und gleich an mehreren Löchern strategisch, sagen wir ungünstig, ins Spiel kommt. Wasser gibt es sonst vor allem auf den Back Nine in Form von zwei großen Teichen. Der Platz ist vom Ausblick vielleicht weniger spektakulär, das Meer eher selten zu sehen, die wunderbar gelben Blüten unter den knorrigen Johannisbrotbäumen machen das aber wieder wett. Gepflegt ist dieser Kurs genauso gut wie der andere.
Natur statt Villen entlang der Fairways
Was mir hier im Resort besonders gefällt: Im Gegensatz zu vielen anderen Plätzen der südlichen Algarve bist du hier mitten in der Natur, hast den ungehinderten Blick auf Meer oder Berge und spielst auf Fairways, die nicht von Villen und Appartmenthäusern gesäumt sind. Beobachtet wirst du hier höchstens von einer Menge Vögel aus dem Naturschutzgebiet…







