Ganz in der Nähe von Palma liegt in den Bergen Real Golf de Bendinat. Und „Berge“ sagt es schon: Das ist ein Platz mit gewaltigen Höhenunterschieden, viel Kiefernwald, sehr engen Spielbahnen, dafür aber atemberaubenden Aussichten auf das Meer und das namensgebende Castell.
Michael Douglas habe auf dem 1986 gegründeten Platz schon gespielt, Prinz Andrew, Rennfahrer Nigel Mansell und Profigolfer Ángel Cabrera, vermerkt Real Golf de Bendinat stolz auf seiner Homepage. Na dann. An einem leider wolkenbedeckten Tag im Februar spiele jetzt ich hier und habe mir angesichts der Platzbeschreibung sicherheitshalber ein Cart genommen, was sich als SEHR sinnvoll herausstellen soll.
Vom Clubhaus aus hat man sofort einen höchst informativen Blick steil hinunter in einen Talboden, aus dem die 9 und die 18 hier herauf führen. Aber erst einmal bin ich auf der 1 und es geht gleich richtig anspruchsvoll los: mit einem steil abfallenden, wunderschönen Par 4, das bergauf auf einem erhöhten kleinen Grün endet. Die nächsten Bahnen winden sich auf oder ab, sind manchmal Doglegs, verlaufen aber immer relativ eng zwischen den Pinien. Wasser bleibt einem erspart, sieht man von den meisten Par 3 ab. Länge ist hier nicht unbedingt entscheidend, sondern Präzision ist gefragt auf dem Par-69-Platz. Ab und zu gibt es blinde Schläge, aber gerade nur so viele, dass man nicht den Spaß verliert. Präzision braucht es hier immer und überall, auch auf den Grüns, die zwar nicht so schnell sind wie in T Golf oder Santa Ponsa I, dafür aber klein.
Die Back Nine sind ein Traum
Gepflegt ist der Platz jetzt im Februar recht gut, teppichartige Fairways darf man sich aber nicht erwarten und die Abschläge könnten da und dort ein wenig gerader sein. Mich stört das wenig, ich nehme den Platz so, wie er ist. Die beiden Doglegs 8 bergauf und 9 wiederum bergab spiele ich relativ erfolgreich in den erwähnten Talboden. Halfway gibt es hier keine, das Clubhaus ist zwar oben am Berg zu sehen, aber weit weg, vielmehr liegt ein sehr steiles, sehr schmales Par 4 vor dir: die 10. Hat man endlich geputtet, lohnt der berühmte Blick hinüber zum Castello.
Den Teil des Platzes, der nun kommt, finde ich besonders schön! Das Par 3 der 12 zum Beispiel, steil bergab, Grün zwischen Wasser links und Steilhang rechts. Die 13 hinauf in den Wald, auf deren Abschlag sich außer mir auch ein paar Kaninchen befinden. Die 14, auf der ich froh über den Damenabschlag bin, weil die Herren vom Tee das Fairway hinter einem Graben nur erahnen können. Dafür endet das Par 5 mit einem wunderschön gelegenen Grün vor einer Mauer. Endlich ist die Sonne da und macht den Platz noch bezaubernder.
Eindrucksvoll dann die Abschläge in die Tiefe der Olivenhaine auf der 15 (Titelbild) und 16. Wie so oft ist die 18 auch hier ein Par 5, diesmal bergab, rechts um die Ecke, steil bergauf zum Grün vor dem Clubhaus. Erschwerend hat man hier einen kleinen Steinbach längs ins Fairway gesetzt, der die Sache nicht einfacher macht. Zum Glück schaut heute von der Clubhausterrasse niemand zu.
Mein persönliches Fazit
Ich liebe Plätze wie diesen, mit vielen Auf und Abs (nicht nur spielerisch) in einem Gelände, das auf den ersten Blick gar nicht für einen Golfplatz geeignet scheint. Ich mag das präzise Spielen auf schmalen Bahnen. Das Clubrestaurant wartet nach der Runde mit asturischen Spezialitäten und sehr freundlichem Service auf, der Proshop hat ein überschaubares Angebot. Das Wintergreenfee von 65 Euro ist mehr als gerechtfertigt, ich würde auch die 97 Euro in der Hauptsaison gern bezahlen. Bendinat ist für mich ein Muss auf Mallorca.
Lust auf mehr Mallorca? Diese Plätze habe ich ebenfalls gespielt: Santa Ponsa I, Bendinat, Son Gual, Son Muntaner und Andratx









5 Kommentare zu „Mallorca – Real Golf de Bendinat: bergiger Waldplatz mit viel Atmosphäre“