Es hat ganze 8 Grad in Wien und es regnet. Da gehe nicht einmal ich auf den Golfplatz. Vielmehr sitze ich am Laptop, ordne meine Fotos und finde ganz wunderschöne: Von einer lauen Frühlingsrunde in meiner zweiten Heimat Oberösterreich Mitte April im GC Linz-Luftenberg.
Dort spiele ich öfter, weil er (relativ) nahe zu meinem Wochenenddomizil liegt (von dort oben im Mühlviertel ist eigentlich nix wirklich „nahe“ …) und weil er, wie ich finde, einer der schönsten Plätze in der Gegend ist. Und aus Sentimentalität: Auf der Driving Range oberhalb vom Clubhaus hatte ich vor ein paar Jahren unter Anleitung von Pro Nick Hirst zum ersten Mal einen Golfschläger in der Hand und was soll ich sagen: Die Bälle flogen wie von selbst! Damals.
In Luftenberg hat sich einiges verändert seither, moderner ist der Club unter neuer Präsidentschaft geworden, ohne aber weniger traditionell zu sein. Sogar Startzeiten gibt es jetzt. Für die Mitglieder, vornehm(lich) aus Linz und Umgebung, liegt der Platz zwischen Steyregg und Mauthausen praktisch um’s Eck. Aus dem Osten Österreichs fährt man schon einmal zwei Stunden hierher, je nachdem. Lohnt sich aber und lässt sich gut mit einer anderen oberösterreichischen Runde kombinieren, etwa mit Tillysburg, Ansfelden, Kremstal oder Donau.
Ins Wasser? Muss nicht sein.
Sehr geschniegelt wirkt der Platz jetzt im Frühling. Gut gemähte Fairways, Greens mit genug Speed und Spurtreue, dazwischen – weniger als früher. Es wurde nämlich sehr viel gerodet, so manches an Unterholz und Sträuchern entfernt, und so hat man da und dort ganz neue Sichtachsen geschaffen, vor allem auf den zweiten 9. Der Platz wirkt dadurch freier, auch eleganter, bietet immer wieder feine Ausblicke gleich auf mehrere umliegende Bahnen und in die hügelige Umgebung.
Eine Luftenberg-Runde beginnt erst einmal bergab, und eine Weile spielst du völlig eben auf der anderen Seite der Straße, die man mittels Unterführung quert. Ab der 9 liegen dann alle Löcher auf derselben Seite, es geht erst einmal bergauf Richtung Clubhaus, und ab dann mal hinauf, mal hinunter. Da und dort gibt es eine kleine Schieflage zu meistern, wenn man nicht ganz genau Mitte Fairway liegt. 😉 Schlimm ist das alles nicht, die Runde lässt sich ohne grobe Probleme bewältigen, sogar die mit Wasser gefüllten Penalty Areas (ach, wie einfach war doch früher das Wort „Wasserhindernis“) ziehen den Ball nur dann an, wenn man auf Risiko spielt. Sie sind alle sehr schön angelegt, hüben wie drüben, vor allem der große Teich zwischen 10 und 16, im Sommer mit einer fotogenen Riesenfontäne.
Üben – spielen – üben – essen?
Ist beim Spiel nicht alles gelaufen wie gewünscht, kann man auf dem Weg zurück zum Clubhaus an der Driving Range mit fulminantem Ausblick noch einen Korb Bälle schlagen. Beim Ballnachschauen geht der Blick ungehindert weiter bis zu den weißen Wölkchen über der VOEST in Linz…
Apropos Clubhaus: Das liegt stilvoll und typisch für die Gegend in einem imposanten Vierkanthof. Mitten drin: das Putting Green! Gekocht wird in Luftenberg seit einiger Zeit schon sehr gut. Den LuftenbergerHof mit regionaler Küche und saisonalen Schwerpunkten kann ich wirklich empfehlen. Auch vor der Runde. Der Blick durch die hohen Fenster mahnt ohnehin direkt zum Gang auf die dahinterliegende Driving Range.
http://www.gclinz-luftenberg.at









