GC Linz St. Florian: glatte Empfehlung für den edlen Oberösterreicher

Ich muss, aus dem Mühlviertel kommend, nur Donau und Westautobahn queren und schon bin ich in einem meiner Lieblingsclubs. Den GC Linz St. Florian, gleich um die Ecke der hübschen Stadt Enns, nennt man gleich auch mal kurz „Tillysburg“ nach dem bezaubernden Schloss am Areal. Oft gehörte Vorurteile, man würde im Leading Golfcourse nur auf reservierte Snobs der Linzer Society treffen, kann ich nicht bestätigen. Ich fühle mich als Greenfee-Gast immer höchst willkommen.

Ohne Schloss Tillysburg geht hier gar nix: Allein die Zufahrt zum Golfplatz ist eine Wucht, vor allem an heißen Tagen wie diesen. Nach der Fahrt durch die schattige Allee biegst du scharf rechts ab und fährst Richtung Parkplatz (oder am Schloss entlang, dort parkt es sich schattiger). Entlang einer Reihe penibel getrimmter Buxbaum-Kugeln schiebst du deinen Trolley zum Clubhaus, vorbei am Putting Green, von dem du wieder einen schönen Blick hast – auf’s Schloss versteht sich. Ein weiteres Putting Grün gibt es auch auf der anderen Seite des chicen Clubhauses, und dort ist nicht selten Pro Christoph Bausek anzutreffen, der seine AimPoint®-Kurse abhält.

Nadelbäume, Fontänen und Teiche

Ich putte weder, gehe auch nicht auf die an sich schöne Range, leider, sondern schaue mich im gut sortierten Pro Shop um, wo ich noch immer fündig geworden bin… Und dann geht’s auch schon zu Tee 1. Gestartet wird hier in 8-Minuten-Intervallen, was anfangs leichten Stress erzeugt, der sich aber als grundlos herausstellt: Der Platz ist gut gebucht, das Spieltempo aber auch am Wochenende erfreulich zügig. Was vielleicht auch daran liegt, dass es kaum Unterholz gibt, zumeist nur wunderschöne, meterhohe Nadelbäume die Fairways säumen und die Spielbahnen breit genug (naja, fast immer) sind. Lange Ballsuchen muss man hier nicht.

Cart braucht man keines, es gibt marginale Höhenunterschiede, sieht man von den Löchern 7, 13 und 14 ab. Gestartet wird gleich mit zwei Par 5 hintereinander, überhaupt sind auf den ersten Neun insgesamt derer vier zu bewältigen. Weil es geregnet hat in den letzten Tagen, ist der Roll auf den kurzgemähten Fairways nicht so lang wie erhofft (und von mir benötigt). Auf der 7, einem Par 3, spielt der natürlich keine Rolle. Das Grün liegt an sich gut erreichbar links oben – wäre dazwischen nicht ein kleiner Teich mit einer hübschen Fontäne. Ein wenig zu wenig Höhe, und das Wasser bremst den Ball so ab, dass du im steilen Rough-Gegenhang landest. Oder im Schilf. Oder im Wasser. Ähnliches Problem auf der 11, allerdings ohne Fontäne. Wasser dann noch  auf der 12, wo die Herren über den Teich abschlagen, für die Damen gibt eine nette Insel dafür. Und auf der 16, aber dazu später.

Eines meiner Lieblingslöcher ist die 13, ein Dogleg-Par 4, bei dem sich der zweite Schlag fast von alleine auf’s tiefliegende Grün spielt: Es geht bergab, ziemlich bergab, drum. (So schön das Loch ist – ein Foto ist nicht ganz einfach zu machen, weil Starkstromleitungen – optisch – stören. Das ist am Platz öfter so. Die Mitglieder hören das nicht gern, klar, und wenn man drüber spricht, setzt man besser gleich nach, dass die wunderbare Aussicht Richtung Alpen und die schönen alten Tannen … das ohnehin wettmachen. Und das stimmt schließlich auch.) Die 14 dann ein kurzes Par 3, durchschnaufen ist nicht, denn es geht wieder steil bergauf. Danach kehrt höhenmetermäßig Ruhe ein, doch die 15 liegt mir einfach nicht, obwohl rechts nur Wasser und links ein wunderbar schattiger Nadelwald und die Bahn außerdem gar nicht so lang ist. Schon eher mag ich die 16, wieder ein Par 3, das fast nur aus einem Teich mit dahinterliegendem Grün besteht. Wer ausweicht und sich links hält, könnte im Bunker landen. Ich sag’s nur. Sanft abfallend dann 17 und 18, letztere mit Blick auf Clubhaus und – nona – Schloss Tillysburg.

Marillenknödel – mindestens!

Nach der Runde ein Muss: Die Einkehr ins Clubrestaurant inklusive Blick von der Terrasse auf die hereinkommenden Flights auf der 18. Hier speist man vorzüglich, es gibt Tagesteller genau so wie saisonale À-la-Carte-Gerichte. Als Abschluss empfehle ich die berühmten Marillenknödel (am besten gleich mit der Hauptspeise mitbestellen, die dauern etwas länger).

http://www.gclinz.at

http://www.progressivegolf.at

Die wunderschöne Allee, Zufahrt zum Schloss Tillysburg, führt auch zum Golfplatz.
Das Putting Green zwischen Clubhaus und Tillysburg
Der Damenabschlag der 1: leicht bergauf, ein Par 5
Das gut bewachte Grün der 4
Eigentlich kein alllzuweiter Schlag über den Teich auf das Grün der 7 links oben. Aber Achtung, der Ball könnte in der Fontäne hängenbleiben und an Fahrt verlieren…
Blick vom Abschlag der 8 auf das Grün der 18, zum Clubhaus und zur Tillysburg
Inselabschlag für die Damen: die 12
Blick zurück auf das Grün der 13, Dogleg nach Links, schööön bergab.
Sehr hübsch, aber nicht leicht. Die 16 (Par 3)besteht praktisch nur aus einem Teich 😉
Säumen die Spielbahnen: herrliche Nadelbaumreihen
Leicht bergab: die 18
Blick von der Terrasse auf das 18. Grün

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