GC Gastein: „Holen Sie tief Luft und bewundern Sie die Aussicht.“

Ganz hinten im Talboden, direkt unterhalb von Bad Gastein, liegt der GC Gastein, einer der ältesten Golfplätze Österreichs. Ganz offensichtlich wurden hier einst 9 Löcher um weitere 9 erweitert, was einen spannenden Platz mit sehr hügeligen, aber auch sehr flachen Bahnen ergibt. Großartig: Pflege und Panorama!

Die freundliche Dame vom Sekretariat hatte uns gewarnt: etwa 10 Minuten würden wir bis zum 1. Tee brauchen, also rechtzeitig losgehen bitte. An der Driving Range und dem Proshop vorbei geht es durch eine Einfamilienhaussiedlung, dann an der Gasteiner Ache entlang und am Reitzentrum vorbei und als wir schon meinen, uns verlaufen zu haben, sind wir endlich angekommen: Der Platz startet mit einem schnurgeraden, ebenen Par 3 zum Einstimmen. Mit dem Ebenen ist es aber bald vorbei, die ersten Neun führen durch sehr hügeliges Gelände, bieten Auf- und Abwärtslagen, hängen zumeist ein wenig, und haben große, oft ondulierte Grüns.

Irgendwo zwischen den Bahnen begeistert uns ein moderner Granitbrunnen, über den tatsächlich heißes Thermalwasser vom Graukogel rinnt, das abgekühlt auch in die mitgebrachte Trinkflasche gefüllt werden kann. Wir freuen uns aber auch über die netten Abschlagtafeln, die allesamt Ratschläge von Head Pro Adam Fisher enthalten. Sie warnen uns vor dem querliegenden Bach vor dem Grün der 2, empfehlen uns, auf der 3 eher rechts zu spielen, weil der Ball sonst nach tief unten links unter die Bäume rollen könnte. Auf der 5 dann endlich etwas sehr Einfaches, angesichts eines wunderschönen Abwärts-Par 4 mit Blick Richtung Schlossalm: „Holen Sie tief Luft und bewundern Sie die Aussicht!“

Front Nine: welliges Auf und Ab mit 360 Grad Panorama

Konzentriert sollte man trotzdem bleiben. Auf der wunderschönen 7 Richtung Bad Gastein, zum Beispiel, die mir am besten gefällt. Bergauf geht es auf eine Bahn mit hohen Wellen, die außerdem sehr nach rechts hängt, das Par 5 biegt ein wenig nach links, fällt dann hinunter Richtung Grün. Hier braucht man einen langen Drive bergauf und lange, aber möglichst präzise Transportschläge. Die 8 ist dann schon wieder ein Par 5 und auch das schwerste Loch am Platz. Hier ist Strategie gefragt angesichts eines querenden Biotops.

Nach dem Par 3 der 9 müssen wir die ganze Strecke wieder zurück Richtung Clubhaus zur 10. Erst jetzt sehen wir, dass es hier auch einen Shuttledienst gibt, der die Flights zum 1. Abschlag bringt, und offenbar erst ab dem späten Vormittag unterwegs ist. Im Clubhaus würden wir gerne gekühlte Getränke mit auf die Runde nehmen, weil es mittlerweile sehr warm geworden ist, darauf ist der amtierende Mitarbeiter aber wohl nicht eingerichtet. Wir werden dermaßen unfreundlich hinauskomplimentiert, dass wir beschließen, auch nach der Runde nicht wiederzukommen. 

Back Nine: schmale Fairways und kleine Grüns

Schon von der 10 aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Bad Gastein, die oberhalb am Hang liegt, und die Berge dahinter. Auch das Dogleg der 11 verläuft in diese Richtung, vor lauter Ausblick sollte man aber doch dem Teich vor dem Grün ausweichen. Überhaupt sind die Bahnen 12, 13 und 14 wunderschön mitten im Wald gelegen und bieten außergewöhnliches Panorama, Wasserfälle inklusive. Der Platz ist jetzt deutlich ebener und die Anstiege sind sanfter. Etwas bergab spielt man auf der schmal beginnenden 14 Richtung winziges Grün und auf dem Dogleg der 15. Grundsätzlich sind die Bahnen auf den Back Nine kürzer, haben dafür aber engere Fairways und kleinere Grüns, das gleicht sich also wieder aus. Gepflegt sind übrigens alle Löcher ausgezeichnet.

Die Sonne begleitet uns bis zum Schluss, auch auf dem Grün der 18, das direkt vor dem Clubhaus liegt. Und das, das muss man einfach sagen, ähnelt eher einer Fußballplatzkantine mit schönem Ausblick. Aber wahrscheinlich isst man dort phänomenal, was wir aber leider nicht mehr ausprobieren wollten. 

golfclub-gastein.com

Gute 10 Minuten braucht man vom Clubhaus zum 1. Abschlag
Die 2, sanft ansteigend mit querendem Bach vor dem Grün und Bergpanorama
Besser rechts halten auf der 3
Nett formulierte Ratschläge bei jedem Abschlag
Hat man alles beherzigt, macht die 5 bergab Freude. Knifflig wird es beim Anspielen des Grüns.
Für mich die schönste Bahn: das wellige Par 5 der 7
Das schwerste Loch: das Par 5 der 8 sollte man sich gut einteilen.
… und wieder 10 Minuten zurück Richtung Clubhaus zu den Back Nine
Beginnt als Dogleg und endet mit wunderschönem Bad Gastein-Blick: die 11. Achtung: rechts vor dem Grün ist ein Teich.
Sehr schmal, das Par 4 der 13. Nach dem Stadl lauert auch noch ein Bergbach
Das zweitschwerste Loch, die 14. Beginnt schmal und endet auf einem winzigen Grün
Das Dogleg der 15: links halten und der Ball rollt nach rechts hinunter, zumindest in Richtung Grün
Das sehr schlichte Clubhaus

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