GC Seefeld Reith: 9 ebene Bahnen mit Kirchturmspitze und Pfeifsignal

9 Bahnen Golf praktisch mitten im Ort – ideal für eine Runde zwischendurch oder – wie für mich – frühmorgens an einem heißen Tag. Ein Tiroler Alpinplatz ist Seefeld-Reith nicht: Wer ebenes Golf mag, ist hier richtig, ohne auf Bergpanorama verzichten zu müssen.

Morgens um 7 in Seefeld. Außer mir sind an diesem Augusttag, der wieder über 30 Grad bringen soll, nur Hundebesitzer:innen unterwegs. Ich habe 7:20 Uhr gebucht und spiele ganz allein, wie ich das frühmorgens gerne mache. Das Clubhaus hat noch geschlossen, klar, aber auf dem Platz ist bereits jede Menge los. Ich warte artig meine Teetime ab, aber so genau nimmt man das hier wohl nicht, vor mir drängen sich einzelspielende Einheimische noch hektisch auf den Abschlag. Was soll’s, ich bin im Urlaub. Die Sonne ist noch nicht über den Seefeldspitz im Osten des Platzes gekommen, Seefeld liegt im kühlen Schatten, was die „Düsternis“ der ersten Fotos erklärt.

Der Kurs startet mit einem gefällig breiten Par 5, noch liegt Tau auf dem Fairway. Gegen Ende wird es schmäler, das Grün gut anzuspielen. Die schwierigste Bahn des Platzes habe ich mit einem Bogey hinter mich gebracht. Von der führt der Weg zur 2 über die Geleise der Regionalbahn zwischen Innsbruck und Garmisch. Ein unbeschrankter Bahnübergang, ein Greenkeeper kommt mir entgegen. Das Par 3 der 2 besteht praktisch nur aus einem Biotop, rechts ist ohnehin kein Platz, und du brauchst Carry bis knapp vor das Grün, und das sind immerhin 151/128 Meter.

Lange Wege – schöner Ausblick

Wieder ein Stück Weg, diesmal muss ich über die Bundesstraße zu den nächsten beiden Par 4. Die 3 liegt schattig vor mir, schön breit anfangs, ehe der nächste Schlag durch eine Schneise Richtung Grün der Waldlichtung muss. Die 4 verläuft leicht bergab in ein Wellental und relativ unspektakulär zum Grün. Spektakulär hingegen das, was man sieht, wenn man den Blick abseits der Bahnen richtet. Teich, Heuschober und Berge, die jetzt schon in der Sonne liegen. Das lenkt auch ein wenig ab von den 250 Metern Weg zur 5, die großteils an der mittlerweile vielbefahrenen Bundesstraße entlang führen, die man dann auch queren muss. Über einen Zebrastreifen sollte man vielleicht hier einmal mit dem Bürgermeister von Seefeld sprechen…

Zu hören ist die Bundesstraße auf dem Par 4 der 5 dann weniger, dafür liegt rechts das Aus in Form der Bahngleise. Die Pfeifsignale der Züge passen für mich gut zur Stimmung, die 5 macht keine gröberen Probleme. Dafür verschlage ich am Tee der 6 den Ball rechts ins Biotop und vergesse, das Par 3 zu fotografieren.

Endlich Sonne!

Sehr schön liegt die 7 vor mir, wie alle anderen Bahnen wirklich sehr gut gepflegt. Und dann, endlich, schafft es die Sonne über den Seefeldspitz und beschert mir auf dem Grün eine fast mystische Stimmung. Das Par 3 der 8 liegt dann sonnenbeschienen vor mir, auch sehr lang mit 198/172 Metern, aber dafür schön breit und das leichteste Loch, sagt die Scorekarte. Wie der Kurs begonnen hat, so endet er auch: mit einem Par 5, allerdings jetzt zurück Richtung Ortskern, und am besten schlägt man Richtung Kirchturmspitze ab. Linker Hand der rote Zug jetzt auch zu sehen, vor mir das tieferliegende Grün und dahinter die schmucken Häuser von Seefeld. Märklinbahnambiente irgendwie!

Wer in Seefeld Reith eine zweite Runde spielt, tut das von anderen Abschlägen als bei der ersten. Zumindest für die Herren gibt es überall einen Alternativabschlag. Eineinhalb Stunden habe ich für die Runde gebraucht, Sekretariat und Restaurant sind jetzt geöffnet, das Clubhaus stilvoll tirolerisch und sehr chic.

Mein persönliches Fazit

Ein sehr gut gepflegter, ebener Platz für eine kurze Runde zwischendurch. Das wunderbare Panorama entschädigt für Straße und Bahn.

www.gc-seefeld-reith.at

Lieber 18 Loch? Große Empfehlung: Seefeld-Wildmoos, nur etwa 15 Minuten von Seefeld entfernt!