Marbella 1/7 – Santa Clara Golf: spannendes Auf und Ab, Schieflagen und Meerblick

Es ist die erste Runde unserer Gruppe in Andalusien: Wir starten an diesem Novembermorgen bei 22 Grad in Santa Clara, nordwestlich von Marbella in den steinigen Hügeln über der Stadt. Der Par-71-Kurs mit schönem alten Baumbestand windet sich durch das zuweilen recht steile Gelände und bietet schöne Ausblicke übers Meer bis Gibraltar und Afrika.

Starter Thomas hat seine liebe Not. Obwohl 8 Buggies am Tee der 1 stehen, findet er einen gewissen Herrn Zala nicht, der einen unserer 3er-Flights verstärken soll. Wir sind zu neunt und freuen uns auf die erste Runde der Woche. Zur Not hätte ich nach einer Viertelstunde behauptet, Zala zu heißen, der taucht aber dann doch auf und endlich ist alles gut. Mittlerweile sind wir in den Genuss einiger Fore-Rufe auf den Bahnen gekommen. Von links nach rechts liegen 18, 9, 1 und 9 eng beeinander, und man benutzt schon einmal das falsche Fairway, wenn der Teeshot auf die schiefe Bahn gerät.

Schieflagen und Palmen

Die 1 sollte für eine Weile eine der letzten geraden Bahnen gewesen sein. Schon die 2 windet sich um einen Flussbogen links, das Par 3 der 3 läuft steil bergab. Bälle, die die relativ schnellen Grüns nicht erreichen, rollen unweigerlich ins Verderben in Form feinsandiger Bunker. Herrlich schräg abwärts dann das Par 4 der 5, deren Grün dafür sehr hoch oben liegt. Bei diesem Schlag (der mir glücklicherweise gelingt, denn rechts droht der Abgrund), habe ich die 8 Spieler:innen unserer Vorderflights als Zuschauende. Es staut sich vor dem Par 3 der 6, das auch wirklich tricky ist, alles hängt steil nach links und auf der rechten Seite ist nur Felsen. Dafür geht die lange 7 bergauf und auf ihrem Grün werden wir mit einem grandiosen Ausblick belohnt: Unter uns glitzert das Meer, dahinter der Felsen von Gibraltar, und am dunstigen Horizont erkennt man das Festland von Afrika. Bergab startet das Par 5 die 8 und bleibt auch so, 490 von Gelb, ein bissl wie ein Schihang und ein Dogleg nach rechts mit sehr tief unten liegendem Grün. Die malerischen Olivenbäume stehen nicht immer dort, wo man sie brauchen kann. Die 9 endet am Clubhaus, wo der halbe Liter Wasser 4 Euro kostet. Dafür kann man mit Karte zahlen, das geht auch später bei der netten jungen Frau, die den Platzverkauf macht.

Lange Rolls und leider viele Baukräne

Am Start der 10 warnt ein Schild vor Wildschweinen, derer wir aber nicht ansichtig werden. Wahrscheinlich verscheucht sie das Geräusch unserer Carts, die mit Benzinmotor unterwegs sind und beim jedem Losfahren klingen wie ein Traktor. Sehr gut gefällt mir die 11 bergauf Richtung Himmel, obwohl ein fieser kleiner Olivenbaum genau in meiner Landezone steht. Ich liebe solche Bahnen, was hier optisch stört, sind die Kräne im Hintergrund, die uns auf den zweiten Neun generell begleiten sollen. Hier wird überall heftig gebaut rundum. Auch hinter der 12 bergab und hinter dem Grün der 13. Endlich so etwas wie unberührte Landschaft am Tee der 14, die palmenbesäumt vor uns liegt. Die trockenen, harten Fairways lassen unsere Bälle weit ausrollen, nicht immer in die Richtung, die wir anstreben. Grandios designed das Par 4 der 17, bei dem Longhitter ruhig das Grün hinter dem tiefen Graben anspielen können, ich allerdings nehme die Bahn rechts herum. Der Abschlag auf das Fairway der 18 missglückt mir gründlich: tiefhängende Pinienäste einerseits und ein zu überspielender breiter Graben andererseits sind zu viel für meine Nerven. Dafür endet das Par 4 schön eben unterhalb des Clubhauses und ich schließe Santa Clara wenigstens mit einem Bogey ab.

Das Clubhaus boykottiere ich, weil ich horrende Preise und unfreundliches Personal erwarte. Die Rückmeldungen der Anderen sollen mir später Recht geben.

Mein persönliches Fazit

Spannend zu spielender Platz für Alle, die keine Scheu vor Auf & Ab haben und gern präzise spielen. Große Grüns, langer Roll auf den Fairways. Herrliche Ausblicke auf Gibraltar und sogar Afrika bei klarem Wetter. Cart empfehle ich sehr, weil lange, zuweilen steile Wege zwischen den Bahnen. Großer Proshop, aber leider ist das Sekretariat unfreundlich, und das Clubhaus nach der Runde kann man getrost auslassen und lieber die paar Kilometer zu einem netten Lokal am Strand fahren.

www.santaclaragolfmarbella.com

Noch mehr Marbella-Golf? Los Naranjos und Valle Romano, Marbella GCC und La Quinta sowie Calanova

An der Costa del Sol gibt es auch eine Reihe an Deluxe-Plätzen, die natürlich allesamt hervorragend sind. Greenfees allerdings bei 225,- und mehr: allen voran Valderrama, La Reserva, La Hacienda Links, Finca Cortesin, San Roque/Old Course und La Zagaleta/Old Course

Palmenblick Mitte November, blauer Himmel und 22 Grad: am Tee der 1
Das Dogleg der 2, links hinten das Grün (Par 4)
Eines der typischen Par 3 hier, die 3
Auf der schiefen Bahn: die 5 hängt nach rechts und endet auf einem welligen Grün ganz oben
Fieses Par 3, die 6: rechts kein Platz, links droht der Abgrund. Hier staut sich’s.
Bergauf die 7 vom Tee, oben dann…
… ein wunderbarer Blick bis Marokko
Das Par 5 der 8 wird erst am Ende tricky. Ds Grün über rechts anspielen geht schon mal nicht…
Seufz. Wie schön wäre die 11 ohne Baukräne!
Gut gepflegte Grüns in Santa Clara – hier auf der 11 weht uns der Wind um die Nase
Endlich einmal ein breites Fairway auf dem Par 4 der 12
Leider einfach hässlich, da nützen auch die Palmen nichts: das Par 3 der 13
Schöner Kontrast: das Par 5 der 14, durch schöne alte Olivenbäume und Palmen nicht ganz ungehindert spielbar
Wow-Effekt auf dem Tee der 17. Tief unten der Graben, dahinter das Grün (Par 4)
Pinienbeschattet und über einen Flussgraben startet die 18 Richtung Clubhaus (Par 4)

 

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