GC Kitzbühel: für mich der schönste 9-Loch-Platz Österreichs!

360 Grad Bergpanorama, Kitzbühel-Blick, ein Schloss, alter Baumbestand, wellige tiefgrüne Fairways, feinsandige Bunker, künstlich angelegte Wasserhindernisse, leichtes Auf- und Ab und zwei spektakuläre Inselgrüns als Abschluss – das ist der GC Kitzbühel. Nur 9 Bahnen – aber was für welche!

Wer einen Traditionsclub in Kitzbühel will, kriegt ihn hier auch – von Anfang an. Gäste und Mitglieder werden streng getrennt, schon bei der Anfahrt. Als Greenfee-Spieler:in parkst du in der Tiefgarage des Hotels Arosa, das direkt am Golfplatz liegt, die Garage unter der Bahn 8. Eingecheckt wird ausnahmslos im Proshop des Hotels. Gebucht hat man als Gast vorher artig telefonisch. 

Dafür darf man aber praktisch geweihten Boden betreten. Den GC Kitzbühel gibt es seit 1955, 2005 wurde der Platz modernisiert. Henry Ford hat hier gespielt, Bob Hope und Bing Crosby, und ja, die Windsors auch, vermerkt die Website. Und Toni Sailer war hier jahrelang Präsident. Beeindruckt fahre ich meinen Trolley über einen grünen Teppich, immerhin, unterirdisch Richtung Platz. Das Sekretariat oben im 1. Stock ist Mitgliedern vorbehalten, nicht nur da sind die Starterinnen streng und scheuchen mich von der Treppe: Ob ich eine Pitchgabel mit dabei habe? Klar! „Dann verwenden Sie die bitte auch!“ Ich spiele selbstverständlich alleine, es ist Nachsaison und als Gast würde man mich grundsätzlich nicht zu Mitgliedern buchen.

Nicht lang, aber oho!

Freudige Erwartung stellt sich tatsächlich dann am 1. Abschlag ein: Vor mir liegt ein wunderschön designtes Par 5, Fairway und Rough akkurrat gemäht. Die Bälle rollen lang aus und das Loch stellt sich als gut und fair spielbar heraus, auch für mein Handicap. Die 2 mit 262/197 Metern ein kurzes Par 4, mit einem Bach in meiner Landezone und einem durch Bäume und Bunker nicht ganz leicht anzuspielendem Grün. Sehr edel und mit Schloss Kaps-Blick schließt ein einfaches Par 3 an und auch die 4 spielt sich schön kurz, weil ab der 2. Hälfte bergab auf das Grün. 

Man merkt schon: Die Längen der Bahnen des Par 70-Platzes sind nicht das Problem. Es geht eher um präzises Spiel, weil oft Bäume, Wasserhindernisse oder Out die Fairways schmal machen. Auf der 5 spielt man erstmals bergauf, und auch wenn das Par 4 nicht allzu lang ist, wird es am Ende knifflig. Das Grün ist von unten schwer einsehbar, nicht allzu groß und gut bewacht, dafür aber wie alle anderen nicht allzu schnell. Für das Par 3 der 6 braucht man nur ein (kurzes) Eisen, mir gelingt ein Par und als Belohnung kriege ich auf dem Grün einen wunderschönen Ausblick auf Kitzbühel und die Streif. 

Grand Finale

Die Konzentration sollte man am Tee 7 dann rasch wieder auf das Spiel lenken: Das schwierigste Loch des Platzes verläuft schnurgerade bergab, scheinbar. Einen langen Drive zu verziehen oder auch nur den zweiten Schlag mit dem Holz ist hier aber keine gute Idee angesichts der alleeartig gepflanzten Bäume. 

Ich hatte vor ein paar Jahren schon einmal hier gespielt, als sich der Platz noch Kitzbühel-Kaps nannte. Damals allerdings bei Regen und ohne einen einzigen sichtbaren Berg rundum. Umso erfreulicher der Anblick vom Wilden Kaiser, der auf der 8 vor mir steht. Ich weiß natürlich, was jetzt kommt, von der letzten Runde und auch, weil ich im Hotel wohne und aus dem Zimmer gut das Ende der Bahn beobachten kann. Das leicht gebogene Par 5 mit einigen Bunkern endet auf einem stark ondulierten Inselgrün: in der „Arena“ aus Hotelterrasse rechts und Clubhausterrasse links. Fast jeder 2. Ball landet im Wasser davor, wird unsere Statistik über drei Übernachtungstage später aussagen. Meiner heute nicht. Ich treffe den Bunker, immerhin und beende die Bahn mit einem würdigen Bogey. Es bleibt spannend: Nur 124/97 Meter geht es  auf der 9 gleich auf das nächste Halbinselgrün knapp vor dem Clubhaus. 

Und das ist – genau wie das Hotel – eine Wucht! Stilvoll und modern mit viel Holz, Kamin und alpenländischer Deko eingerichtet. Ich setze mich allerdings auf die Terrasse direkt am Wasser und genieße den Blick auf Hotel, Grüns und die riesigen Karpfen im Teich. Und auf die nachfolgenden Flights natürlich auch 😉

Mein persönliches Fazit

Unbedingt spielen und genießen! Der Platz ist elegant, top in Schuss und macht einfach Freude. Startzeiten kann man als Gast nur telefonisch reservieren. In die Garage fahren und im gut sortierten Hotel-Proshop einchecken. Das Hotel Arosa direkt am Platz kann ich auch sehr empfehlen. Von Kitzbühel aus erreicht man innerhalb von 20 Minuten vier tolle Plätze. Westendorf und Kitzbühel-Schwarzsee habe ich heuer auch gespielt, demnächst hier.

http://golfclub-kitzbuehel.at

Noch mehr Kitzbühel gefällig? Dann lies bitte auch über den GC Kitzbühel-Schwarzsee-Reith und den Leadings Course GC Kitzbüheler Alpen Westendorf hier im Blog!

Ober dieser Tafel befindet sich das Sekretariat: Zutritt NUR für Mitglieder 😉
Tee 1: leicht gekrümmtes Par 5 mit Wasser links
Nicht allzu lang, aber ein kleine Bach quert und das Grün ist klein: die 2
Edel: das Par 3 der 3
Dogleg nach rechts bergab: das Par 4 der 4
Bergauf auf der 5, oben wird es sehr, sehr schmal (Par 4)
Am Grün der 6 – Blick auf Kitzbühel und die Streif
Schnurgerade bergab auf dem Par 4 der 7
Geht es noch schöner? Am Abschlag der 8 (Par 5), im Hintergrund der Wilde Kaiser
Von hier kurzer Schlag auf das Inselgrün der 8
Übersicht: vorne das Inselgrün der 8, hinten das der 9, links das Clubhaus
Nicht viel Platz für das Anspielen des 9. Grüns
Blick vom Clubhaus auf das Hotel Arosa

2 Kommentare zu „GC Kitzbühel: für mich der schönste 9-Loch-Platz Österreichs!

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