Mauritius – Paradis Golf Club: Meer, Lagune, (Bunker)Sand, Berg und Palmen … so geht paradiesisch Golfen

Ganz im Südwesten der Insel, zwischen dem 500 Meter hohen Berg Le Morne und dem türkisblauen Meer liegen die beiden Beachcomber-Hotels Dinarobin und Le Paradis. Zum Resort gehört ein völlig ebener, palmenumsäumter 18-Loch-Platz rund um eine Lagune und am Ozean entlang, der nicht nur wegen der bezaubernden Landschaft Freude macht. 

Wie praktisch: Von unserer Veranda im Dinarobin kann ich unter Palmen und Föhren zum Tee 6 des Le Paradis Golfplatzes sehen und höre den Klang der Eisen auf dem Abschlag des Par 3, anschließend unterschiedliche Kommentare in verschiedenen Sprachen. Der Ausblick macht Gusto, aber selbstverständlich warte ich nach der Ankunft artig ein paar Tage – ich bin schließlich mit dem nichtgolfenden Ehemann hier – ehe ich mich vom Hotelshuttle zum Clubhaus bringen lasse. Das Wetter ist durchwachsen jetzt im Jänner-Sommer: 32 Grad, aber immer wieder sorgen kräftige Tropenschauer für eine Luftfeuchtigkeit von fast 90 %. Das lässt mich ein Cart reservieren für die Runde im Paradis Golf Club, was ohnehin üblich ist. Mein Bag hat mir schon der Caddymaster abgenommen und ich finde alles fix und fertig vor, auch zwei gekühlte Wasserflaschen und ein Badetuch auf dem Sitz.

An Tee 1 warten Marie und René aus Frankreich, wir wünschen einander „Bonne partie“ und schlagen mal ab auf einer scheinbar breiten 1, die links und rechts von Palmen begrenzt ist. Feinsandige Bunker sorgen dafür, dass wir nicht zu übermütig werden, hübsche, ebenfalls palmenumgrenzte, flotte Grüns belohnen uns am Ende. Oder auch nicht. Die Fairways könnten einen Tick kürzer gemäht sein, der Boden darunter ist aber hart und die Bälle rollen immerhin recht gut aus. Auf der 2 steht ein Baum mitten in der Bahn, links davon ist kaum Platz, rechts liegt eine riesige Waste Area. Die 3 ist ein wirklich kurzes Par 3, sehr erfreulich. Die 4 dann ein nicht allzu langes Par 5, das aber durch einen Linksknick und einen Teich vor dem letzten Schlag aufs Grün knifflig wird. Vor dem Teich verläuft die kleine Verbindungsstraße zwischen den beiden Hotels, die aber nur von den offenen Shuttles genutzt wird. Sie halten schon aus Sicherheitsgründen hinter den Palmen, und die Insassen vertreiben sich die kurze Wartezeit damit, die Schläge der Golfenden über das Wasser (oder mitten hinein) zu beobachten.

Breite Bahnen mit herrlichen Ausblicken und auf der 13 wurde es „schaurig“

Wir spielen weiter unter Palmen und auch wunderschönen dunkelgrünen Föhren. Charakter bekommt der Platz dann ab der 7, einer der schönsten Bahnen, wie ich finde. Das Par 5 geht als Dogleg bergauf, im Knie liegt ein kleiner Teich mit drei entzückenden Palmen dahinter ;-), das Grün erhöht und nicht allzu groß. Erheblich mehr Wasser dann vor dem Grün der 8, das an der Lagune liegt und steil zu dieser hängt (Titelfoto). An der Lagune entlang spielt man auch den sanften Rechtsbogen der 9 und wer mag (und kann), setzt schon den 2. Schlag über das Wasser auf das Grün. Auf der Halfway reicht man uns hübsch angerichtete Melonen-Spieße, mittlerweile sind die Wolken bedrohlich geworden und der Himmel ist düster. Es ist unglaublich schwül, ich fülle meine Wasserflaschen auf. 

Die nächsten Bahnen sind scheinbar breit, man tut aber trotzdem gut daran, sich zu konzentrieren und sich nicht am herrlichen Panorama zu ergötzen, das der grünbewaldete Felsen und wenig später dann das türkise Meer bieten. Die 12 verläuft leicht gebogen Richtung Grün am Wasser und hat eine ballfressende Waste Area in der Landezone. Auf der 13 erwischt uns dann endlich der Tropenschauer. Dort haben die Herren einen langen Schlag über das Wasser carry auf das Fairway des Par 4, die Damen teen erst danach auf. Kaum aus dem Cart geklettert, sind wir bis auf die Haut nass. Der Weg zum Grün ist für Damen sehr kurz, auch wenn der Regen die fliegenden Bälle niederdrückt, und ich würde mein erstes Birdie des Urlaubs auf der Scorekarte notiert haben, hätte ich nicht komplett nasse Finger. 

Großartiges, aber schwieriges Ende am blauen Meer

Der Regen hat abrupt aufgehört, es ist heiß geblieben, der warme Wind frischt lebhaft auf und nach ein paar Metern sind wir wieder komplett trocken. Das praktisch nur aus Bunkern bestehende Par 3 der 14 bringt mich, was mein Spiel betrifft, rasch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Breit dann die 15 mit einem sehr schönen Grün mit Meerblick. Dahinter fischen Einheimische Tausende zappelnde, winzige Fischlein mit Netzen aus dem Meer und auch ein paar Golfbälle, die sie uns am Tee der 16 lachend zuwerfen. René hat seinen Ball ins Meer geschossen und nimmt seinen Ersatzball gern an: Er mag die 16 nicht, sagt er. Dabei liegt das Par 5 in aller Schönheit vor uns: leicht geknickt, rechts das Meer, links ein Teich, in der Mitte quert ein Flüsschen, und das Halbinselgrün liegt vor dem türkisen Ozean! Rechts der Bahn fallen uns am Meeresrand schwarzrote Krabben im Sand auf, auch, weil mein Ball nach dem Teeshot (leider) dort liegt. Die Bahn ist wirklich schwierig, verzogene Bälle landen unweigerlich in irgendeinem Wasserhindernis. Aber was macht das schon? Hat man erst einmal geputtet oder aufgehoben, genieße man auf dem Grün einfach den unglaublichen 360-Grad-Blick auf das Meer und die herrliche Umgebung!

Es wird eng auf dem Par 3 der 17, wir hatten zuvor schon einige Fore-Rufe vernommen, weil der Wind die Bälle verzieht. Rechts das Meer, links Palmen, gleich daneben das Tee der 18. Dort geht es einmal noch über die Lagune, ehe die Bahn sich nach rechts dreht und mit einem bunkerbewachten Grün im Palmenwald endet. Wir fahren ein ganzes Stück durch das Hotelresort zurück zum Clubhaus und genehmigen uns, weil erneuter Regenguss, nach französischer Sitte ein Glas kühlen Weißweins auf der überdachten Terrasse mit Blick auf die Drivingrange.

Mein persönliches Fazit

Sehr schöner, völlig ebener und nicht allzu langer Kurs mit einigen Bahnen direkt auf (türkisem) Meeresniveau. Für alle Spielstärken ohne Frust geeignet – ein Resortplatz eben. Clubhaus im landesüblichen Stil und sehr netter Proshop mit bunter Ware – im wahrsten Sinne des Wortes. Wer in einem der beiden Hotels nächtigt wie ich, zahlt für die Runde etwa 55 Euro inkl. Cart. Es ist sehr viel los hier! Am besten noch vor Reiseantritt Startzeit reservieren.

http://beachcomber-hotels.com

Ein sehr schöner Platz an der Südküste ist Heritage-Le Château Golf. Interessant, aber leider nicht gut gepflegt habe ich den Tamarina Golf Club vorgefunden.

UNBEDINGT spielen: Île aux Cerfs Golf Club

Palmen soweit das Auge reicht auf der 1 (Par 4)
Eines der vielen schönen Grüns mit dem Berg Le Morne dahinter
Auf der 2 will der Teeshot gut überlegt sein…
Palmen, Bunker und sonst nix auf dem Par 3 der 3
Weitläufig beginnt das Par 5 der 4, Unbill erst in Grünnähe…
… in diesem Teich verschwinden beim Grünanspielen nicht wenige Bälle. Dafür: Blick aufs Meer 😉
Im Knie der 7, rechts der Teich mit Palmen, vor uns das erhöht liegende Grün
Ok, ich musste den verzogenen Ball von hier unten auf das Grün spielen. Aber der Blick!!!!
Wolken ziehen auf, auf der 8. Mit dem zweiten oder dritten Schlag auf das Grün, das stark zur Lagune hin hängt
Das Dogleg der 9 mit dem großen, gewellten Palmengrün am Ende – die schwierigste Bahn (Par 4)
Am Ende der 10 mit Blick auf das Grün der 8
Breites Fairway auf der 12 Richtung Meer, die Waste Area hat aber magische Anziehungskraft
Das Grün der 15, dahinter wird fleißig gefischt
Das Dogleg der 16 (Par 5) endet auf dem Halbinselgrün und ist die drittschwierigste Bahn. Teich und querender Bach sind vom Tee aus nicht zu sehen.
Schaut heute fast ein wenig nach Irland aus auf dem Grün der 16, wäre da nicht der türkise Ozean
Der Wind verzieht gewaltig Bälle auf dem Par 3 der 17
Am Abschlag der 18 zurück zum Clubhaus

4 Kommentare zu „Mauritius – Paradis Golf Club: Meer, Lagune, (Bunker)Sand, Berg und Palmen … so geht paradiesisch Golfen

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