Mitten in den unzähligen Appartementsiedlungen und zum Westin-Resort gehörig liegen die 27 Bahnen von La Quinta im Nordwesten Marbellas. Für hiesige Verhältnisse spielt sich der Platz richtig entspannt: nur moderate Höhenunterschiede oder Schräglagen, dafür ein bisschen Wasser und viele Palmen.
An Baustellen und Baukränen vorbei windet sich die kleine Straße aus Marbella hügelan. Dann die elegante Einfahrt und hinunter in die Tiefgarage. Wer schlau ist, checkt erst oben ein und holt dann das Golfbag mit dem Cart. Ich hingegen schleppe und verstaue sodann auf dringliches Anraten des Caddymasters auch in diesem Club meine Wertsachen in einem der 20 Hotelsafes, für die es neben den Garderoben einen eigenen Raum gibt.
Welche Kurskombination der 3×9 Loch man spielt, wird eingeteilt, vielleicht kann man sich als Paar oder Einzelspieler/in aber auch etwas wünschen. Unsere Gruppe jedenfalls bekommt die Kombination B+A und somit Par 70, was uns Recht ist, weil wir das Resort ohnehin nicht kennen.
Kurs B: kurviges Hügelland mit Baustellen
Verglichen mit den letzten Tagen beginnt das Spiel auf der 1 des B-Kurses schon deutlich entspannter, breiter, weniger steil, ein wenig Wasser und das Grün ist nicht mehr ganz so schnell wie gewohnt, aber spurtreu. Infos an den Abschlägen gibt es auch hier nicht, dafür sind aber die Bahnen deutlich besser einzusehen. Leider sieht man auch die Baustellen und Kräne rundherum, auf der 3 etwa. Baulärm inklusive. Dafür liegt ihr Grün sanft eingebettet in wunderschön anzusehender mediterraner Vegetation. Die 4 dann leicht bergab und leicht gebogen, das Grün erhöht. Die 5 bergab, auch ein Dogleg, dafür nach rechts und mit einem bunkerbewehrten Knie, das ich geflissentlich auslasse. Überhaupt habe ich heute das Gefühl, es läuft – auch auf dem einzigen Par 5 des B-Kurses. Sehr attraktiv, aber auch sehr schmal liegt dann das Par 3 der 7 unter uns – links der Abgrund, rechts der Berg, aber bei 148/109 Metern kann man durchaus das Grün treffen.
Das Par 4 der 8 zieht sich wunderschön leicht bergab, erst breit, dann schmaler werdend durch einen kleinen Teich vor dem Grün. Die 9 dann optisch auch sehr schön, mit Wasser, Palmen, Blüten. Mehr Konzentration auf mein Spiel hätte mir dort gut getan: nach einem fulminanten Teeshot dresche ich das Pitching Wedge in den Teich, den ich dann weniger malerisch finde.
Kurs A: entspannt mediterran
Es ist wieder wunderbar warm geworden, wir fahren Cart, das man in La Quinta aber eigentlich überhaupt nicht braucht. Auch die Wege zwischen den Bahnen sind kurz, kein Wunder, musste der Platz doch offensichtlich so flächensparend wie möglich in die beiden Täler gebaut werden. Kein einziger Hügel drumrum, auf dem nicht Häuser stehen oder intensiv gebaut wird.
Was uns auf den folgenden Bahnen erwartet, ist ein schöner Parklandkurs mit jeder Menge fotogener Palmen und Pinien, einem Teich dann und wann, hübschen Bunkern und schnellen, aber nicht gemeinen Grüns. Die Bahnen des Kurses sind nur wenig länger als die ersten Neun, sieht man vom schwierigsten Loch ab, dem Par 4 der 5, das aber eigentlich nur lang ist ist, wenn man die Bunker auslässt. Spaß macht das Par 3 der 6, weil genau in der Landezone jede Menge Bunker liegen, man aber gute Chancen hat, dass der Ball aufs Grün rollt, wenn man den kleinen Hang rechts anspielt. Vorsicht: Wer hier – am Abschlag wartend – über den voranspielenden Flight lästert, ist bald selbst an der Reihe…
Hügelab auf der 7 ein schöner Blick, wenn auch ohne Meer. Dann ein kurzes Par 3 über den Teich auf der 8, ehe die 9 vor uns liegt: leicht bergauf, oben mittig eine Kante. Da hinauf spielen oder den Ball eher rechts unten halten, rätseln wird und jede:r spielt woanders hin. Am Ende zeigt sich: Alle Wege führen zum Grün, auf dem man händeschüttelnd auch noch den schönen Blick genießen sollte!
Mein persönliches Fazit
Angenehm zu spielender Platz in umbautem Gebiet aber mit sehr schöner Vegetation, dafür erstaunlicher Weise ohne Meerblick. Die Kombination A+C, A+B oder B+C wird zugeteilt. Cart braucht man hier keines. Sekretariat sehr freundlich, die Bedienung im Restaurant ein bisschen lahm. Dafür ein Clubhaus in andalusischem Stil, eine schöne Aussicht und herrliche Sonnenterrasse.
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An der Costa del Sol gibt es auch eine Reihe an Deluxe-Plätzen, die natürlich allesamt hervorragend sind. Greenfees allerdings bei 225,- und mehr: allen voran Valderrama, La Reserva, La Hacienda Links, Finca Cortesin, San Roque/Old Course und La Zagaleta/Old Course
11 Kommentare zu „Marbella 5/7 – La Quinta Golf and Country Club: Pinien, Bougainvilleen, Bunker und entspanntes Parklandgolf“