Marbella 6/7 – Calanova Golf Club: sensationelles Golf mit Meerblick um wenig Geld

Ein Hammerplatz zu beiden Seiten der Autobahn Malaga-Cadiz hinter der Cala de Mijas! Ein bisschen Alpenfeeling, viel Meerblick, Wellen wie auf Linkskursen und rasante Grüns begeistern ein ganzes Par 72 lang. Taktisches Spiel und Nervenstärke sind hier aber auch kein Fehler.Für Samstag sind Marbellas Golfclubs schon Tage vorher ausgebucht. Nach vielem Suchen habe ich aber doch noch eine Startzeit ergattert: 8.20 in Calanova ist früh, aber machbar, weil jetzt im November etwa um diese Uhrzeit die Sonne aufgeht. Mit mir am Tee drei Norweger an ihrem ersten Urlaubstag, die es langsam angehen wollen und beschließen, ebenfalls von Rot abzuschlagen. Die noch tiefstehende Sonne blendet uns auf der 1, einem geradezu wundervollen Opener mit sanften Wellen und einem atemberaubenden „Halbinselgrün“ vor dem Abgrund (Titelfoto). Bis dorthin spielt sich das Par 5 fast von allein, so weit rollen die Bälle auf dem harten Boden aus. Giftig dann das Grün, schnell, aber spurtreu, wie alle folgenden auch sein werden.

Golf spektakulär!

Die 2 ein Dogleg leicht bergauf, die Herren kürzen mit sehr langen Schlägen ab, was nicht für alle erfolgreich endet. Das Par 4 der 3 beginnt einlullend breit, leicht bergab, bietet Meerblick und Panorama, vor dem erhöhten Grün aber einen tiefen Graben ausgerechnet in meiner Landezone des 2. Schlages…

Und dann die 4! Wir stehen am Tee und sehen das Grün 311/278 Meter sehr tief und sehr rechts unten, und die Länge der Bahn ist nicht zu unterschätzen, auch weil hier heroben der Wind weht. Ich spiele langweilig ein Eisen aufs Plateau und setze den zweiten Schlag aufs Grün, was in diesem Fall eine gute Taktik ist. Die drei Herren hasardieren mit ihren Hölzern und Rescues und verlieren allesamt die Bälle im Gestrüpp. Überhaupt ist hier, auch wenn die Bahnen noch so verlockend breit aussehen, für Longhitter Vorsicht geboten. Engstellen und Gräben schlucken zuweilen Bälle. Erholung bietet der Kiosk nach der 5, wo die Herren Bier bunkern.

Auch wenn man gute Nerven braucht in Calanova und strategisches Spiel, macht der Platz sehr große Freude. Wir spielen alle ein Par auf dem Par 3 der 6, spielen die 7 leicht hügelan, kommen wieder am Kiosk vorbei und scoren auch auf dem steilen Par 3 der 8 erfreulich. Das Par 4 der 9 zieht sich bergauf und endet vor dem Clubhaus, das man aber nicht anfährt. Vielmehr steht man am Tee der 10 und braucht ziemlich Carry über einen riesigen Teich – falls man von Gelb abschlägt, was wir aber ja alle nicht tun. Von Rot liegt die Bahn nur scheinbar breit, aber stark nach links hängend vor uns. Praktischerweise passiert man zur verspäteten Halfway den Kiosk.

Palmen, Blicke, breite Fairways

Sanft bergab führt dann die 11, wieder zu einem „Halbinselgrün“ vor dem Abgrund, bunkerbewehrt mit sehr gut zu spielendem Sand, hört man 😉  Die nächsten beiden Bahnen einfach herrlich zu spielen und ohne größere Gefahren, immer säumen Palmen die welligen Fairways oder das Grün. Auf dem Tee der 14 versetzt ein diensteifriger Marshal gerade die Teebox um einen halben Meter nach vorn. Er müsse die Spielgeschwindigkeit erhöhen, sagt er, es wäre zu viel los am Platz, was wir bisher keineswegs als störend empfunden haben. Die Bahn ist dann happig und lang und der halbe Meter hat nicht wirklich geholfen am Ende. Dafür fährt man dann zur Erholung lange Cart, wieder unter der Autobahn durch und könnte beim Kiosk Getränke nachtanken.

Wunderbare lange Schatten auf der 15, die nur einen klitzekleinen Bunker in meiner Driverlandezone hat. Dafür treffe ich das ondulierte Grün vor einem schaurigen Abhang. Die 16 sanft bergab, wieder Richtung Autobahnbrücke (Ist die eigentlich hier überall? Seltsamer Weise dringen kaum Fahrgeräusche bis zu uns hinunter.). Nach dem Par 3 der 17 liegt dann die 18 wunderschön vor uns, nach Norden gerichtet, erst eine Senke, dann steil bergauf. Wir beenden bis auf einen die Runde recht zufrieden.

Die Norweger verabschieden sich auf ein schnelles Bier vor ihrer zweiten Runde, diesmal von Gelb. Ich hingegen begebe mich in den Proshop, von dem ich schon so viel gehört habe. Im Erdgeschoss Schuhe, im Untergeschoss Kleidung, Bälle & Co. Das Angebot ist dermaßen riesig, dass ich fast erschlagen bin und gar nichts kaufe. Dafür gönne ich mir den Lunch im Clubhaus. Das Restaurant ähnelt athmosphärisch eher einer Autobahnraststätte, allerdings ist der Ausblick fantastisch und das Essen sehr gut.

Mein persönliches Fazit

Ich schreibe ja ungern über Preise, aber 75 Euro inkl. Buggy für diesen Kurs sind ein Geschenk. Calanova ist der beste Platz unter 100 Euro, die ich in einer Woche Marbella gespielt habe. Außerordentlich eindrucksvoll, top gepflegt. Nichts für schwache Nerven! Die großen Höhenunterschiede werden auf den Wegen überwunden – die Bahnen sind bis auf die Par 3 nicht steil. Cart ist hier Pflicht wegen der Weitläufigkeit des Platzes. Gigantischer Proshop!

calanovagolf.es

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An der Costa del Sol gibt es auch eine Reihe an Deluxe-Plätzen, die natürlich allesamt hervorragend sind. Greenfees allerdings bei 225,- und mehr: allen voran Valderrama, La Reserva, La Hacienda Links, Finca Cortesin, San Roque/Old Course und La Zagaleta/Old Course

8:20 in Calanova, Bahn 1 (Par 5, Dogleg nach links)
Herrlich, oder? Immer noch die 1 – die Wellenmünden in das Grün über dem Abgrund (Titelfoto)
Die 2 ist ein Dogleg bergauf nach rechts Richtung Clubhaus (Par 4)
Wie wunderbar breit am Beginn, ehe der Große Graben folgt: die 3 (Par 4)
Das Grün tief unten rechts auf der 4. Eisen auf das Plateau links und dann der nächste Schlag aufs Grün des Par 4 hat sich bewährt.
4 x Par. Die schöne und befriedigende 6
Hängt ein bissl, weswegen man hier leicht zu weit links vom Grün bleibt auf der 8
Par 5 leicht hügelan: die 9
Das Große Wasser liegt hinter uns – die 10 bleibt als nach links neigendes Dogleg knifflig (Par 5)
Prachtvoll: das Par 4 der 11 wieder mit „Inselgrün“
Das leichteste Loch am Kurs: das Par 4 der 12
In den palmenbesäumten Himmel spielt man auf der 13 (Par 3)
Langes Par 5 um die Ecke erst abwärts, dann steil bergauf: die 14
Samtiges Fairway auf der 15 noch ohne Blick auf das schwer anzuspielende Grün (Par 4)
Die schräge 16 endet unterhalb der Autobahn, die man komischerweise kaum hört (Par 4)
Par 3 bergauf auf der 17
Mega Abschluss, die 18 mit Wellental und hoch gelegenem Grün unterhalb des Appartmentblocks (PAr 4)
Blick zurück auf 9 und 10 mit Panorama

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