Costa del Sol/Deluxe – La Reserva Club Sotogrande: eleganter Spitzenplatz mit feinen Tücken

Rund um Sotogrande liegen die besten (und teuersten) Plätze der Costa del Sol – La Reserva ist einer von ihnen. Man spielt in den wenig bebauten Hügeln in absoluter Stille und genießt zeitweiligen Meerblick. Auf dem Par-72-Kurs gibt es nur an wenigen Bahnen Wasser, dafür viel Sand und aberwitzig schnelle Grüns.

Die Schranke, natürlich inklusive Security an der Einfahrt, wie üblich hier an der Costa del Sol. Meine Ankunft wird gemeldet – nicht anders ist es zu erklären, dass, kaum dass ich den Wagen geparkt habe, ein Caddymaster anrollt und mir mein Bag abnimmt. Freundlicher, aber etwas reservierter Empfang im Sekretariat, dafür gibt mir der Starter später Obst und Getränke ins Cart und verabschiedet mich auf das Par 4 der 1, das sanft abfallend vor mir liegt. Ein kleiner Bach vor dem Grün, ansonsten spielt sich das leichte Dogleg nicht allzu schwer. Auch die nächsten beiden Bahnen biegen sich zur Seite, und man überlege sich auf dem Abschlag schon einmal gut, wo man den Ball hinspielt. In den Hügeln hier fallen die Bahnen meist zu einer Seite hin relativ stark ab, und die Bälle rollen auf dem kurzgemähten Fairway engagiert in die Tiefe.

Aberwitzig schnelle Grüns

Ich spiele allein, genieße die absolute Ruhe auf dem Platz. Die exklusiveren Plätze der Costa del Sol sind deutlich weniger umbaut, das gilt auch für La Reserva. Die Bahnen werden hauptsächlich von Pinien oder Korkeichen gesäumt und nicht von Appartmentsiedlungen. Der Wind kommt heute vom Meer, und das macht das bergaufverlaufende Par 4 der 4 noch länger. Dafür hat die Bahn nur wenige der vielen schön geschwungenen, feinsandigen  Bunker. Wobei – die Länge der Bahnen ist nicht das größte Problem, wie ich schnell merke: Das Schwierigste sind die Grüns, wirklich extrem schnell, riesengroß mit fiesen Fahnenpositionen und nicht leicht sichtbar onduliert, sondern mit unzähligen (unvermuteten) Breaks.

Grandios dann der Ausblick vom Tee der 6 Richtung Meer und auf das unter mir liegende Dogleg des Par 5. Infos auf Abschlagtafeln sucht man in La Reserva vergeblich – eine Golfapp ist sehr hilfreich. Dann überrascht auch der Teich neben dem diesmal eher kleinen Grün nicht. Wunderschön angelegt das Par 3 der 7, das Grün hängt leider nach allen Seiten – Treffen sehr empfohlen! Die 8, ein Par 5 mit Hcp 1 meistere ich recht gut, dafür verheddere ich mich am Ende der Bergauf-9 in den unzähligen Bunkern vor dem und um das Grün.

Bunker- und andere Landschaften

Nach einer ebenen 10 folgt eine ebenso flache 11, die einfach wunderschön designed ist und an einem von Grüns und Bahnen umsäumten Teich endet, der allerdings nicht unbedingt ins Spiel kommen muss. Wirklich großartig später das Par 5 der 13, das beherrscht wird von geschwungenen seitlichen Bunkern, die dann auch ums Grün herum auftauchen sollen. Ich lasse glücklicherweise alle aus. Mitten in den sanften Hügeln folgt die weniger sanfte 14, die leicht bergab und breit beginnt, durch das Dogleg aber länger wird und am Ende noch mit einem erhöhten Grün aufwartet – Hcp 2, klar.

Der hübsche Teich der 11 findet sich hinter und neben dem Grün der 15 wieder. Die Optik täuscht nicht – das Par 3 spielt sich nicht schwer. Wenn man den Ball nicht wirklich verzieht, sind die Landezonen generell breit genug, um auch getroffen zu werden, so auch auf der 16. Wobei… mein Vorderflight sucht im Wasser und winkt mich – endlich – durch.

Die 17 ist ein weiteres Beispielt für die doch weit vorne liegenden Damenabschläge von La Reserva. 146 Meter von Gelb, nur 96 von Rot, und das bergab. ZU kurz ist aber keine Lösung, der Ball rollt vor dem Grün wieder hangab zurück… Die 18 bietet noch einmal alles auf, was zu einer noblen Bahn gehört: den rechteckigen Abschlag, ein feinst gemähtes Fairway, eine leichte Biegung nach links, ein paar Bunker und ein Grün mit Clubhaus dahinter. Das Restaurant hätte ich gerne besucht, aber zu viele „Members only“-Schilder halten mich davon ab. Vielleicht besser Gästen den Weg weisen – Mitglieder wissen ohnehin, wo was zu finden ist?

Mein ganz persönliches Fazit

Ganz sicher einer der Topplätze rund um Sotogrande mit welligen Fairways und einer Unzahl an weißen Bunkern, Wasser kommt dafür nur seitlich ins Spiel. Hervorragender Pflegezustand – pfeilschnelle, riesige Grüns! Cart ist hier Usus, das Gelände verträgt das auch. Keinerlei Platzinfos auf der Runde – Uhr oder App sollte man unbedingt haben. Etwas unterkühlte, aber zweifellos sehr elegante Atmosphäre im Clubhaus. Das Greenfee liegt bei 200 Euro (Cart +60,-) , und die sind jeden Cent wert.

lareservaclubsotogrande.com

Mehr Deluxe-Golf an der Costa del Sol? Dann lies bitte auch: Hacienda Links (Alcadeisa), San Roque/Old Course und Finca Cortesin!

Und: Valderrama!

Nobles Entree
Bahn 1, Par 4, leichtes Dogleg bergab nach links
Das dicke Ende der 2 (Par 5)
Augenweide, links halten. Das Par 4 der 3 hängt etwas…
Bergauf und Gegenwind verlängern das Par 4 der 4 deutlich
Erst einmal den Blick genießen vom Tee der 6 (Par 5) …
… das mit einem der wenigen Wasserhindernisse des Kurses endet
Schwer anzuspielen das nach allen Seiten hängende Grün der 7 (Par 3)
Die schwierigste Bahn: das Par 4 der 8
Bergauf führt die 9, das bunkerbewachte Grün macht es einem nicht leicht!
Die wunderschöne 11, siehe auch Titelfoto (Par 4)
Wow! Bunkerdesign vom Feinsten auf der 13 (Par 5)
Das zweitschwerste Loch, die 14, fängt harmlos an, biegt sich aber scharf nach links auf ein erhöhtes Grün (Par 4)
Einfach nur schön und auch schön einfach: das Par 3 der 15
Meerblick und Blick auf die 16 (rechts)
Bergab, lang, Bunker in der Mitte und am Ende: der Meerblick tröstet auf dem Par 5 der 16
Feines Grün der 17 – zu kurz ist bei 146/96 Metern bergab aber keine Lösung
Hinan Richtung Clubhaus führt das Dogleg der 18 (Par 4)
Stilvolles Ambiente nach der Runde

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